Tyrrhenis

TYRRENIan sea Seismic experiment on continental break-up and structure of conjugated rifted margins

Das Auseinanderbrechen von Kontinenten und die Bildung und Entwicklung von passiven Kontinentalrändern am Beispiel des Tyrrhenischen Meeres

Laufzeit: 01.01.2010-31.12.2012

Antragsteller: Priv. Doz. Dr. Ingo Grevemeyer, Prof. Dr. Christian Berndt

Förderer: Deutsche Forschungsgesellschaft 

Kontinentalränder gehören zu den am dichtesten besiedelten Regionen der Erde und unter ihrer Oberfläche liegen oft bedeutende Energiereserven. Die Ursachen der großen strukturellen Variabilität entlang der passiven Kontinentalränder sind noch weitgehend unverstanden. Unsere Arbeiten werden ein tieferes Verständnis für die zeitliche und räumliche Verteilung der Ausdünnung von kontinentaler Lithosphäre während des Auseinanderbrechens von Kontinenten liefern, vor allem in Hinblick auf die Struktur der konjugierten (ehemals zusammenhängenden) Kontinentalränder. Das Tyrrhenische Meer ist ein natürliches Laboratorium um diese Prozesse zu untersuchen, denn im Zentralteil des Beckens sind die Ränder nach ihrer Bildung keinen weiteren tektonischen Kräften ausgesetzt worden.
Gemeinsam mit spanischen und italienischen Kollegen sollen diese Fragestellungen angegangen werden. Neu geophysikalische Daten sollen im April 2010 während eines Zwei-Schiffsexperiments gewonnen werden. Das spanische Forschungsschiff Sarmiento de Gamboa wird reflexionsseismische (MCS) Daten akquirieren und das Schießen für ein refraktions- und weitwinkelseismisches Experiment übernehmen. Ozeanbodenseismometer (OBS) aus Kiel werden die Schüsse am Meeresboden registrieren. Die OBS werden vom italienischen Forschungsschiff Urania aus eingesetzt. Unterschiedliche Korridore sollen die Krusten- und Mantelstruktur als Funktion der Dehnungsrate und Dehnungsgeschwindigkeit abbilden. Ein Vergleich dieser Krustenschnitte wird uns in die Lage versetzen, die Steuerungsmechanismen von passiven Kontinentalrändern abzuleiten.

Arbeitsgebiet

Bathymetric map of the working area of MEDOC cruise (the Thyrrenian Sea). The different seismic profiles to be acquired and corresponding waypoints are labelled A-B to M-N. The red lines show the WAS profiles to be acquired during the first phase and the MCS profiles to be acquired in the second phase. The black lines correspond to those profiles that will be acquired only with MCS. The yellow dots show the approximate locations of the OBS deployment (this may change slightly depending on the detailed bathymetry).

 

Methoden

  • MCS: marine Multikanal-Reflektionsseismik
  • WAS: Weitwinkel Refraktions- und Reflektionsseismik

Eingesetzte Geräte

  • Ozeanbodenseismometer und -hydrophone
  • 6 km lange Hydrophonkette für Multikanalseismik
  • 140 Liter Luftpulser Array