TP3A: Arktische Halokline

Zum Verständnis der derzeitigen Klimaveränderungen werden Untersuchungen zur Eisbildung und zur Wassermassenzusammensetzung im Transpolardriftsystem durchgeführt. Mit Hilfe von stabilen Sauerstoffisotopen des Wassers können die durch Meereis beeinflussten Wassermassen und der Flusswasseranteil quantifiziert werden (fact sheet: methods). Die Veränderungen der Meereisbildung und deren Auswirkungen auf die arktischen Wassermassen und insbesondere die Halokline sollen identifiziert  werden, um die klimatischen und ökologischen Auswirkungen der gravierenden Veränderungen der letzten Jahre in der arktischen Meereisbedeckung abschätzen zu können.

Das in der Laptewsee gebildete Eisbildungssignal soll mit dem Ein- und Ausstrom der Deckschichten sowie der tieferen Wassermassen in und aus der Arktis über systematische Messungen in der Framstraße verglichen werden. In Kombination mit der Neodym-Isotopie und den Verteilungsmustern der Seltenen Erden (siehe Arbeiten in TP 1A) können die Herkunftsgebiete der in diesem Arbeitspaket quantifizierten Süßwasserquellen bestimmt oder eingegrenzt werden.  Damit sind alle Endglieder des Transpolardriftsystems (Ein- und Ausstrom von Wassermassen und Schelfprozesse) abgedeckt, und ihre Veränderungen unter dem derzeitigen Klimawandel können erfasst werden. Die Laptewsee und die Framstraße sind daher entscheidende Schlüsselregionen für unsere Frage­stellungen: Wie verändern sich auf den sibirischen Schelfen derzeit die Meereisbildung und die dort gebildeten Schelfwassermassen? Welche Auswirkungen haben diese Veränderungen auf die Zusammensetzung der arktischen Halo­kline? Wie stellen sich diese Veränderungen im Ausstrom der Wassermassen in der Framstraße dar, und wie verändert sich dort der Einstrom der atlantischen Wassermassen in die Arktis?

Eine erste Veröffentlichung zur Variabilität der Flusswasserbudgets wurde erstellt: Interannual variations in river water content and distribution over the Laptev Sea between 2007 and 2011: The Arctic Dipole connection (Thibodeau et al., 2014 siehe auch AGU poster). Die Variabilität des durch Meereisbildung beeinflussten Schelfwassers ist ein weiterer Fokus unserer derzeitigen Arbeiten (Thibodeau and Bauch, submitted)

reference:
Thibodeau, B., Bauch, D., Kassens, H. and Timokhov, L. A.: Interannual variations in river water content and distribution over the Laptev Sea between 2007 and 2011: The Arctic Dipole connection, Geophysical Research Letters, 41(20), 7237–7244, 2014.