FS ALKOR und FS POSEIDON in der Kieler Förde. GEOMAR-Schiffskoordinator Dr. Klas Lackschewitz ist neuer Vorsitzender der ERVO Gruppe. Foto: Daniela Krellenberg/GEOMAR
Dr. Klas Lackschewitz vor dem Bullauge in seinem Büro. Foto: Sirin Schulz/GEOMAR

Gemeinsam den Kurs bestimmen

Dr. Klas Lackschewitz übernimmt Vorsitz der ERVO Gruppe

04.08.2017/Kiel.An einer großen Pinnwand hängen bunt eingefärbte Tabellen, ordentlich aufgestapelte Papiere liegen auf einem langen Schreibtisch und ein Bullauge dient als Bürofenster: So sieht der Arbeitsplatz von Dr. Klas Lackschewitz, dem Schiffskoordinator am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel aus. In den vergangenen Wochen sind einige Papierstapel und Tabellen hinzugekommen, denn Klas Lackschewitz hat in diesem Jahr den Vorsitz der European Research Vessel Operators (ERVO) Group übernommen. Die Gruppe ist eine Initiative europäischer Schiffskoordinatoren aus 20 verschiedenen Ländern, die ihre Erfahrungen mit kleinen und mittleren Forschungsschiffen regelmäßig austauschen.

Mit welchen Technologien müssen solche Forschungsschiffe ausgestattet sein, um die wissenschaftlichen Anforderungen zu erfüllen? Gibt es Empfehlungen und Tipps zur Schiffsausstattung? Wie können die Expeditionen effizienter gestaltet werden? Zu diesen und weiteren Fragen beraten sich die Mitglieder der ERVO Gruppe seit 1999 einmal im Jahr auf einer zweitägigen Konferenz. „Ein Fehler passiert bestenfalls nur einmal, weil wir unser Wissen teilen und so voneinander lernen“, erklärt Dr. Lackschewitz und ergänzt: „Durch unsere Zusammenarbeit unterstützen wir die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, damit sie auf gut ausgestatteten Foschungsschiffen, bestmögliche Ergebnisse bei ihrer Forschung erzielen.“

Der Erfahrungsaustausch und die enge Zusammenarbeit der Mitgliedsstaaten ermöglicht auch eine effizientere Koordination der Expeditionen. „Steht beispielsweise für ein Forscherteam aus Deutschland kein deutsches Forschungsschiff im Mittelmeer zur Verfügung, können wir zum Beispiel bei unseren spanischen Kollegen nachfragen, ob wir eines ihrer Forschungsschiffe für eine Expedition ins Mittelmeer nutzen können“, erklärt Klas Lackschewitz.

Als Vorsitzender der Gruppe organisiert Dr. Lackschewitz die jährliche Konferenz, auf der solche Themen besprochen werden. Außerdem beruft er die Sitzungen des 6-köpfigen Exekutivkommitees ein, das sich bei Bedarf 1-2 Mal im Jahr trifft und ist gemeinsam mit dem Vize-Vorsitzenden der Schatzmeister der ERVO Group.

Neben diesen Aufgaben wird sich Klas Lackschewitz in seinen zwei Jahren als Vorsitzender einem ganz besonderen Projekt widmen: In Kooperation mit dem European Marine Board (EMB) wird der Katalog „European Ocean Research Fleets“ neu aufgelegt. In ihm sind alle Forschungsschiffe und Großgeräte verzeichnet, die in Europa zum Einsatz kommen. Dr. Lackschewitz möchte damit nicht nur das Verzeichnis der Forschungsschiffe auf den neuesten Stand bringen, sondern die ERVO Gruppe in Europa sichtbarer machen.

Bereits seit 2010 ist Dr. Klas Lackschewitz Schiffskoordinator am GEOMAR und Mitglied der ERVO Gruppe. Vor drei Jahren hat er zugesagt die Leitung der Gruppe von 2017 bis 2019 zu übernehmen. Während der zwei Jahre vor seinem Antritt, hat er dem damaligen Vorsitzenden als Vize über die Schulter geschaut und bei den Konferenzen Protokoll geführt.

„Die Arbeit als Schiffskoordinator geht neben dem Vorsitz natürlich weiter“, sagt Dr. Lackschewitz. Die Beratung zur wissenschaftlich-technischen Ausstattung des neuen Forschungsschiffes, das die Nachfolge der FS METEOR und FS POSEIDON antritt, die Einsatzplanung und die Verteilung der Haushaltsmittels für die Forschungsschiffe erklären die vielen Papierstapel auf seinem Schreibtisch. So sammelt Klas Lackschewitz auch weiterhin wertvolle Erfahrungen, von denen er seinen Kollegen auf dem nächsten Treffen der ERVO Gruppe berichten kann.

 

Mehr Informationen:

http://www.ervo-group.eu/np4/home

 

FS ALKOR und FS POSEIDON in der Kieler Förde. GEOMAR-Schiffskoordinator Dr. Klas Lackschewitz ist neuer Vorsitzender der ERVO Gruppe. Foto: Daniela Krellenberg/GEOMAR
Dr. Klas Lackschewitz vor dem Bullauge in seinem Büro. Foto: Sirin Schulz/GEOMAR