Klimawandel in der sibirischen Arktis
Neues russisch-deutsches Forschungsprojekt startet in St. Petersburg
Bei dem Treffen in St Petersburg wurden unter anderem zwei Schiffsexpeditionen vorbereitet, die in diesem Sommer und im Jahr 2018 mit dem neuen russischen Forschungseisbrecher AKADEMIK TRESHNIKOV in der sibirischen Laptewsee durchgeführt werden sollen.
Mit dem Projekt werden neue Meereis-, Ozean- und Atmosphärendaten auf der Grundlage von Satellitendaten, Schiffsexpeditionen und autonomen Probenahme- und Datenerhebungstechnologien erarbeitet. Dazu sollen verschiedene Arbeitsmethoden angewendet werden, u.a. ganzjährige Meeresobservatorien, Messungen der atmosphärischen Grenzschicht, Fernerkundung mit Multi-Sensor-Satelliten und gekoppelte Atmosphären/Meereis/Ozean-Modelle. Darüber hinaus soll die langfristige Variabilität des arktischen transpolaren Systems durch die Verwendung historischer Daten in statistischen Modellen abgeschätzt werden. Sedimentkerne werden die Basis bilden für eine Untersuchung der vorindustriellen Umwelt. „Diese Region ist entscheidend für das Verständnis der Auswirkungen der globalen Erwärmung auf das arktische Meereis, das Nordpolarmeer und das Klimasystem der Arktis“, sagt Dr. Kassens.
Mit dem Projekt “CATS – The Changing Arctic Transpolar System" will ein Konsortium aus zehn deutschen und russischen Forschungseinrichtungen und Universitäten diese Veränderungen weiter beobachten, um abschätzen zu können, wie die Arktis in zehn Jahren aussehen könnte. Das deutsche Bundesministerium für Bildung und Forschung und das russische Ministerium für Bildung und Wissenschaft finanzieren es gemeinsam für drei Jahre mit 3,2 Mio. Euro. Beteiligt sind neben dem GEOMAR das Alfred-Wegner-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung Bremerhaven, die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, die Universität Hamburg, die Universität Trier, die Akademie der Wissenschaften und Literatur Mainz, das staatliche Institut für Artktis- und Antarktisforschung, die Staatliche Lomonossow-Universität Moskau und das P.P.-Schirschow-Institut für Ozeanologie der Russischen Akademie der Wissenschaften.
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