Teilnehmer des wissenschaftlichen Symposium am INDP in Mindelo, Cabo Verde. Foto: Björn Fiedler, GEOMAR.
Teilnehmer der Sommerschule. Foto: Sebastian Flöter, GEOMAR.
Mitarbeiter des INDP weisen die Teilnehmer der Sommerschule in die Analysemethoden zur Kontrolle der lokalen Fischbestände ein. Foto: Christel van den Bogaard, GEOMAR.

Wissenschaftliches Netzwerken an einem Forschungsbrennpunkt

GEOMAR initiiert internationales Symposium und Sommerschule auf den Kapverden

21.05.2015 / Mindelo, Kiel. Ein internationales Symposium und eine meereswissenschaftliche Sommerschule in Mindelo, Kap Verde, markieren die hervorragende Zusammenarbeit zwischen dem Instituto Nacional de Desenvolvimento das Pescas (INDP), dem GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel und der Universität Dalhousie, Kanada. Die Institutionen erweitern ihr Forschungsnetzwerk mit Partnern aus Europa, Afrika, Nord- und Südamerika und entwickeln neue pädagogische Projekte. Die Teilnehmer der beiden Veranstaltungen gewinnen auch einen Einblick in das im Bau befindliche Ocean Science Centre Mindelo (OSCM) und die kapverdische Atmosphärenstation (CVAO).

Die Inselgruppe der Kapverden ist aufgrund ihrer Lage auf den Hauptstrecken der großen Forschungsschiffe vor der Küste von Westafrika nicht nur eine perfekte Drehscheibe – sie gilt auch in vielerlei Hinsicht als wissenschaftlicher Brennpunkt. Das Internationale Symposium zur Ozean- und Atmosphärenforschung, das vom 20. bis 22. Mai in Mindelo stattfindet, unterstreicht einmal mehr die Attraktivität der Inseln. Die vom Instituto Nacional de Desenvolvimento das Pescas (INDP) und vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel gemeinsam organisierte Konferenz würdigt die seit elf Jahren bestehende erfolgreiche Zusammenarbeit. Sie rückt aber auch das Ocean Science Centre Mindelo (OSCM), eine neue, von den Regierungen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Kap Verde finanzierte und vom GEOMAR, INDP und dem Leibniz-Institut für Troposphärenforschung (TROPOS) betriebene Forschungsstation in den Fokus. Das Symposium ist in eine Sommerschule zur Biodiversität und zum Management des Ozeans für Nachwuchswissenschaftler aus Kiel, Halifax, den Kapverden und Westafrika eingebettet, die vom GEOMAR sowie den Universitäten Kiel und Dalhousie in Halifax, Kanada organisiert wurde.

„Das große Interesse an unserem Symposium beeindruckt uns, und wir freuen uns auf die Weiterentwicklung der Forschungskooperation mit Institutionen aus Europa, Afrika, Nordamerika und Brasilien“, betont Prof. Dr. Arne Körtzinger, wissenschaftlicher Leiter der Zusammenarbeit zwischen GEOMAR und INDP. „Es gibt kaum einen besseren Ort hierfür als Kap Verde: Verschiedene Prozesse, die für unser Klima wichtig sind, und Wechselwirkungen zwischen dem Ozean und der Atmosphäre können hier genauso beobachtet werden wie geologische und vor allem vulkanische Aktivität. Das Auftriebssystem nahe der Westafrikanischen Küste speist eines der aktivsten marinen Ökosysteme der Welt. Gleichzeitig breitet sich in der Region eine Sauerstoffminimumzone aus. Die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Folgen dieser Entwicklung sind noch nicht vollständig verstanden.“

Mehr als 150 Teilnehmer aus 13 verschiedenen Ländern besuchen das Symposium. Wissenschaftler berichten über Forschungsarbeiten in der Region, die von der marinen Geologie, Biogeochemie, Biologie und Ökologie bis zu den atmosphärischen Wissenschaften reichen. Bei einem Besuch auf dem kapverdischen Forschungsschiff Islândia und der Atmosphärenstation (CVAO) lernen die Teilnehmer die bestehende Infrastruktur kennen. Außerdem erfahren sie mehr über das Ocean Science Centre Mindelo (OSCM), das im Jahr 2016 eröffnet wird. „Wir sind sehr dankbar für die Unterstützung durch unsere kapverdischen Partner, ohne die ein solch ehrgeiziges Symposium nicht möglich gewesen wäre“, sagt Cordula Zenk, internationale Koordinatorin am GEOMAR.

Studenten der transatlantischen Helmholtz-Graduiertenschule (HOSST-TOSST) begleiten die Experten. Dank dieser Zusammenarbeit können sie im weltweiten Austausch meereswissenschaftliche und technologische Kompetenzen sowie Fähigkeiten für das Ozean-Management entwickeln. Die Sommerschule in Kap Verde läuft vom 18. bis 29. Mai. Sie untersucht, wie Ozeansystemforschung und Technologie zum ökosystem-orientierten Management der Artenvielfalt in einem Land beitragen kann, das seine marinen Ressourcen erst erschließt. Die HOSST- und TOSST-Studenten betrachten gemeinsam mit eingeladenen Studenten aus Westafrika und Kap Verde wissenschaftliche Fragen und Voraussetzungen für das Verständnis und den Schutz der Meeresumwelt. Ein weiterer Schwerpunkt sind ozeanographische, atmosphärische und geologische Prozesse. „Die Sommerschule in Kap Verde zeigt eine Schlüsselkomponente der HOSST-TOSST-Graduiertenschule“, urteilt HOSST-Koordinatorin Dr. Christel van den Bogaard. „Die Studierenden gewinnen Kenntnisse und Fähigkeiten, die ihnen helfen, ihr Gelerntes im zunehmend internationalisierten Umfeld von Forschung und Business anzuwenden. Durch de praktische Erfahrungen erweitern sie ihre beruflichen Chancen.“

Bilder in hoher Auflösung:

Teilnehmer des wissenschaftlichen Symposium am INDP in Mindelo, Capo Verde. Foto: Björn Fielder, GEOMAR.

Teilnehmer der Sommerschule. Foto: Sebastian Flöter, GEOMAR.

Mitarbeiter des INDP weisen die Teilnehmer der Sommerschule in die Analysemethoden zur Kontrolle der lokalen Fischbestände ein. Foto: Christel van den Bogaard, GEOMAR.

Ansprechpartner:
Maike Nicolai (GEOMAR, Kommunikation & Medien) Tel.: 0431 600-2807, presse(at)geomar.de

Teilnehmer des wissenschaftlichen Symposium am INDP in Mindelo, Cabo Verde. Foto: Björn Fiedler, GEOMAR.
Teilnehmer des wissenschaftlichen Symposium am INDP in Mindelo, Cabo Verde. Foto: Björn Fiedler, GEOMAR.
Teilnehmer der Sommerschule. Foto: Sebastian Flöter, GEOMAR.
Teilnehmer der Sommerschule. Foto: Sebastian Flöter, GEOMAR.
Mitarbeiter des INDP weisen die Teilnehmer der Sommerschule in die Analysemethoden zur Kontrolle der lokalen Fischbestände ein. Foto: Christel van den Bogaard, GEOMAR.
Mitarbeiter des INDP weisen die Teilnehmer der Sommerschule in die Analysemethoden zur Kontrolle der lokalen Fischbestände ein. Foto: Christel van den Bogaard, GEOMAR.