Kostbare Proben. Foto aus der Ausstellung "Ozeanversauerung: Das andere Kohlendioxid-Problem". Foto: Solvin Zankl
Lebendiger Wirbel. Foto aus der Ausstellung "Ozeanversauerung: Das andere Kohlendioxid-Problem". Foto: Solvin Zankl
Seeschmetterling. Foto aus der Ausstellung "Ozeanversauerung: Das andere Kohlendioxid-Problem". Foto: Solvin Zankl
Mesokosmen im Raunefjord. Foto aus der Ausstellung "Ozeanversauerung: Das andere Kohlendioxid-Problem". Foto: Solvin Zankl

20.09.-21.10.2016: Fotoausstellung: Ozeanversauerung: Das andere Kohlendioxid-Problem

Wanderausstellung des Projekts BIOACID am GEOMAR

Von der Arktis bis in die Tropen verändert Ozeanversauerung das Leben im Meer. In einer Ausstellung mit Aufnahmen der beiden Naturfotografen Solvin Zankl und Nick Cobbing zeigt der deutsche Forschungsverbund BIOACID (Biological Impacts of Ocean Acidification), wie seine Mitglieder „das andere Kohlendioxid-Problem“ untersuchen und welche Organismen dabei im Mittelpunkt stehen. Die Ausstellung ist ein Beitrag zum Wissenschaftsjahr 2016*17 - Meere und Ozeane.

Der britische Fotograf Nick Cobbing begleitete 2010 ein Freiland-Experiment zur Ozeanversauerung in Spitzbergen – der wissenschaftlichen Bewährungsprobe für die in Kiel entwickelten KOSMOS-Mesokosmen. In diesen schwimmenden „Riesen-Reagenzgläsern“ simulierten Forscherinnen und Forscher aus 15 Ländern einen Versauerungs-Grad, der in den kommenden Jahrzehnten eintreten könnte. Anhand ihrer Proben und Messungen stellten sie fest, wie die Plankton-Gemeinschaft in der Arktis auf steigende Kohlendioxid-Konzentrationen reagiert. Nick Cobbings Bilder erzählen von einem besonderen Einsatz in der weiten, noch immer unberührt wirkenden arktischen Landschaft.

Solvin Zankl, international renommierter Naturfotograf aus Kiel, ist ein häufiger Gast bei Forschungsarbeiten des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel und des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung. In seinen Beiträgen zur Ausstellung schaut er Forschenden des Projekts BIOACID bei ihren Arbeiten über die Schulter und eröffnet einen faszinierenden Einblick in die Welt des Planktons.

Zankl war dabei, als sich beim Mesokosmen-Experiment 2015 alles um einen winzigen Organismus mit großer Bedeutung für das globale Klima drehte: die einzellige Kalkalge Emiliania huxleyi. Er besuchte auf Expeditionen mit Deutschlands einzigem bemannten Forschungstauchboot JAGO Kaltwasserkorallen vor der norwegischen Küste und fing das prallbunte Leben tropischer Korallenriffe ein. Mit seinem Foto-Mikroskop setzt er Plankton-Organismen in Szene, die mit bloßem Auge kaum auszumachen sind. Auf diesen Porträts schwirren Seeigel-Larven wie kleine Raumschiffe durchs marine Universum, tanzen Quallen Ballett und entrüsten sich Ruderfußkrebse über ihr Schicksal als Fast Food für Fische.

QR-Codes führen Besucherinnen und Besucher der Ausstellung per Smartphone zu Bildbeschreibungen und einfach verständlichen Hintergrundinformationen in einer internetbasierten App. Alle Fotos, Grafiken, Texte und Videos sind außerdem in deutscher und englischer Sprache auf der Online-Plattform zur Ausstellung www.ozeanversauerung.de zu finden.

Die Erforschung der Ozeanversauerung hat in den vergangenen Jahren einen eindrucksvollen Sprung auf die internationale wissenschaftliche Agenda absolviert – nicht zuletzt vorangetrieben durch Ergebnisse des Projekts BIOACID. So ist aus zahlreichen Experimenten im Labor und im Freiland bekannt, inwiefern einzelne Organismen von steigenden Kohlendioxid-Konzentrationen im Meerwasser betroffen sind. Komplexere Studien führen nun vor Augen, wie die vielfältig verflochtenen marinen Lebensgemeinschaften auf den Wandel in der Ozeanchemie reagieren und ob sich Erkenntnisse aus dem Labor auf die Natur übertragen lassen. Gleichzeitig wird untersucht, wie Temperaturanstieg, Sauerstoff-Rückgang, Überdüngung, Verschmutzung und andere Faktoren das Leben im Meer zusätzlich beeinflussen. So erhalten Wissenschaftler einen umfassenden Überblick, auf dessen Basis sie abschätzen können, wie sich der Ozean verändert und welche Folgen dies für die Gesellschaft haben wird.

Die Foto-Ausstellung „Ozeanversauerung: Das andere Kohlendioxid-Problem“ des deutschen Forschungsverbunds BIOACID wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Wissenschaftsjahres 2016*17 – Meere und Ozeane gefördert.

Ausstellung:
GEOMAR Standort Ostufer (Alte Kantine)
Wischhofstraße 1-3, 24148 Kiel
20. September bis 21. Oktober 2016
Montag bis Freitag, 9 bis 15 Uhr

Ausstellungseröffnung:
20. September, 11 Uhr
GEOMAR Standort Ostufer (Alte Kantine)
Wischhofstraße 1-3, 24148 Kiel

Internet:
www.ozeanversauerung.de
www.oceanacidification.de

BIOACID in Kürze:
Unter dem Dach von BIOACID (Biological Impacts of Ocean Acidification) untersuchen zehn Institute, wie marine Lebensgemeinschaften auf Ozeanversauerung reagieren und welche Konsequenzen dies für das Nahrungsnetz, die Stoff- und Energieumsätze im Meer sowie schließlich auch für Wirtschaft und Gesellschaft hat. Das Projekt begann 2009 und ging im Oktober 2015 in die dritte, finale Förderphase. BIOACID wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Die Koordination liegt beim GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel. Eine Liste der Mitglieds-Institutionen, Informationen zum wissenschaftlichen Programm und den BIOACID-Gremien sowie Fakten zur Ozeanversauerung sind auf der Website www.bioacid.de zu finden.

Kontakt:
Maike Nicolai (GEOMAR, Kommunikation & Medien), Tel.: 0431 600-2807, presse@geomar.de

Kostbare Proben. Foto aus der Ausstellung "Ozeanversauerung: Das andere Kohlendioxid-Problem". Foto: Solvin Zankl
Lebendiger Wirbel. Foto aus der Ausstellung "Ozeanversauerung: Das andere Kohlendioxid-Problem". Foto: Solvin Zankl
Seeschmetterling. Foto aus der Ausstellung "Ozeanversauerung: Das andere Kohlendioxid-Problem". Foto: Solvin Zankl
Mesokosmen im Raunefjord. Foto aus der Ausstellung "Ozeanversauerung: Das andere Kohlendioxid-Problem". Foto: Solvin Zankl