Die POSEIDON vor Panarea im Tyrrhenischen Meer. Foto: Maike Nicolai
Die Poseidon vor dem Ätna. Foto: Felix Gross

Bild des Monats: Dezember 2019

Die POSEIDON in Poseidons Heimat

Unser Bild des Monats zeigt eine nächtliche Aufnahme des Forschungsschiffs POSEIDON während der Expedition POS513 in der südlichen Ägäis. Passend für ein Schiff, das nach dem Gott der Meere aus der altgriechischen Mythologie benannt ist, war das Mittelmeer in den vergangenen Jahren ein wichtiges Arbeitsgebiet der POSEIDON. Drängende Forschungsfragen zu dieser Region, die Kieler Meereswissenschaftlerinnen und Meereswissenschaftler zusammen mit deutschen und internationalen Partnern beantworten wollten, führten sie immer wieder in die Heimat ihres Namensgebers.

Ein Schwerpunkt bildete dabei die Untersuchung geodynamischer Prozesse, die dafür sorgen, dass die Gefahr von Naturkatastrophen im Mittelmeerraum hoch ist. So stoßen zwischen Nordafrika und Europa mehrere Erdplatten aufeinander, was zu aktivem Vulkanismus und häufigen Erdbeben führt. Hangrutschungen und Tsunamis sind weitere Folgen.

Die Expedition POS513 war Teil einer sich über mehrere Fahrten erstreckenden Kampagne, die die Vulkanismus-Geschichte rund um die Inselgruppe Santorini untersucht hat. Die Inseln sind heute vor allem als Ziel von Kreuzfahrtschiffen bekannt. Doch vor 3600 Jahren ereignete sich dort eine gewaltige Eruption, die möglicherweise mit verantwortlich war für den Untergang der minoischen Kultur auf Kreta.  

Vulkanisch aktiv ist die südliche Ägäis nach wie vor. Im Jahr 1650 n. Chr. – und damit in geologisch jüngster Vergangenheit – brach der Unterwasservulkan Kolumbo nordöstlich von Santorini aus und verursachte einen Tsunami. Der Kolumbo und die im Meeresboden versteckten Spuren des damaligen Tsunamis waren das Ziel der jüngsten POSEIDON-Expedition unter GEOMAR-Fahrtleitung, der Fahrt POS538 im Oktober 2019.

Die dabei und bei früheren Expeditionen gewonnenen Erkenntnisse tragen dazu bei, das Gefahrenpotential in der dicht besiedelten Mittelmeerregion besser abzuschätzen.

Doch für die POSEIDON war POS538 auch ein Abschied, denn es war die letzte POSEIDON-Expedition unter GEOMAR-Fahrtleitung und die vorletzte überhaupt. Anfang 2020 wird das Schiff nach mehr als 40 Jahren im Dienst der Wissenschaft außer Dienst gestellt und verkauft. Poseidon wird sie sicherlich vermissen. 

 

Weitere Informationen:

Artikel über die Expeditionen POS510, POS511 und POS513 in der südlichen Ägäis

Informationen zur Expedition POS515 vor Süditalien

Informationen zur Expedition POS522 im Tyrrhenischen Meer

Informationen zur Expedition POS538 zum Unterwasservulkan Kolumbo

Nachtaufnahme der POSEIDON vor Santorini. Foto: Nico Augustin/GEOMAR
Die POSEIDON vor Panarea im Tyrrhenischen Meer. Foto: Maike Nicolai
Die POSEIDON vor Panarea im Tyrrhenischen Meer. Foto: Maike Nicolai
Die Poseidon vor dem Ätna. Foto: Felix Gross
Die Poseidon vor dem Ätna. Foto: Felix Gross