Mit der Hilfe von Satelliten, der METEOR, ozeanographischen Gleitern und dem kapverdischen Forschungsschiff ISLANDIA konnte 2014 erstmals ein nahezu Sauerstoff-freier Wirbel im tropischen Atlantik vermessen werden. Grafik: Johannes Karstensen/GEOMAR
Den ersten Hinweis auf diese Wirbel hatte 2010 das Cape Verde Ocean Observatory geliefert. Das Bild zeigt Wartungsarbeiten am CVOO. Foto: Toste Tanhua/GEOMAR

Bild des Monats: November 2018

Forschungsschiff METEOR mit ozeanographischem Gleiter.

Unser Bild des Monats November zeigt das Forschungsschiff METEOR und einen ozeanographischen Gleiter in den Gewässern vor den kapverdischen Inseln. Gleiter sind autonome Mess-Sonden, die wichtige Basisdaten wie Temperatur und Salzgehalt aus den oberen 1000 Metern des Ozeans erheben. Sie funktionieren wie kleine Segelflugzeuge, die auf einem Zick-Zack-Kurs zwischen der maximalen Tauchtiefe und der Oberfläche hin- und hergleiten. Da sie wesentlich kleiner und flexibler als Forschungsschiffe sind, können sie kostengünstig und effizient große Ozeangebiete vermessen. Damit erweitern sie den Aktionsradius der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an Bord oder an Land erheblich.
Ein gutes Beispiel für die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen der METEOR und Gleitern ist die Verfolgung und Vermessung eines Sauerstoff-freien Wirbels im Jahr 2014. Solche Wirbel bilden sich vor der Westafrikanischen Küste und erreichen Durchmesser bis zu 100 Kilometern. Von ihrem Ursprungsgebiet wandern sie langsam Richtung Westen, bis sie sich in den Weiten des Atlantiks auflösen. Aus den Küstengebieten nehmen sie sehr viele Nährstoffe und pflanzliches Plankton mit. Wenn dieses Plankton abstirbt, zersetzen Bakterien das organische Material und verbrauchen dabei Sauerstoff. Da es kaum Austausch zwischen dem Inneren des Wirbels und dem umgebenden Wasser gibt, sinken die Sauerstoffwerte im Wirbel auf nahezu Null.
Diese Zusammenhänge sind aber nur bekannt, weil das Cape Verde Ocean Observatory 2010 erstmals entsprechende Sauerstoffwerte rund um die Insel aufgezeichnet hat. Aufmerksam geworden, beobachteten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler das Gebiet aufmerksam. 2014 gelang es ihnen dann mit einer Kombination aus Satellitenbeobachtung, Schiffsfahrten und eben dem Einsatz von Gleitern einen solchen Wirbel erstmals genau zu vermessen. Die Ergebnisse haben das Wissen über biogeochemische Vorgänge im Atlantik deutlich erweitert.

Weitere Informationen:

Pressemitteilung "Extrem sauerstoffarme Wirbel im Atlantik produzieren Treibhausgase"

Gleiter auf den Seiten der Forschungseinheit "Physikalische Ozeanographie"

Das Cape Verde Ocean Observatory

Das Forschungsschiff METEOR auf den Seiten der Leitstelle Deutsche Forschungsschiffe

 

 

Das Forschungsschiff METEOR mit einem ozeanographischen Gleiter nahe der kapverdischen Inseln. Foto. Mario Müller, GEOMAR
Mit der Hilfe von Satelliten, der METEOR, ozeanographischen Gleitern und dem kapverdischen Forschungsschiff ISLANDIA konnte 2014 erstmals ein nahezu Sauerstoff-freier Wirbel im tropischen Atlantik vermessen werden. Grafik: Johannes Karstensen/GEOMAR
Mit der Hilfe von Satelliten, der METEOR, ozeanographischen Gleitern und dem kapverdischen Forschungsschiff ISLANDIA konnte 2014 erstmals ein nahezu Sauerstoff-freier Wirbel im tropischen Atlantik vermessen werden. Grafik: Johannes Karstensen/GEOMAR
Den ersten Hinweis auf diese Wirbel hatte 2010 das Cape Verde Ocean Observatory geliefert. Das Bild zeigt Wartungsarbeiten am CVOO. Foto: Toste Tanhua/GEOMAR
Den ersten Hinweis auf diese Wirbel hatte 2010 das Cape Verde Ocean Observatory geliefert. Das Bild zeigt Wartungsarbeiten am CVOO. Foto: Toste Tanhua/GEOMAR