METEOR M170

Bereich:
Mittelatlantischer Rücken
Zeit:
11.01.2021 - 10.02.2021
Institution:
GEOMAR
Leitung:
Ingo Grevemeyer

Lange, bevor die Theorie der Plattentektonik entwickelt wurde, waren Ozeanische Bruchzonen bereits in morphologischen Karten des Pazifischen Ozeans entdeckt worden.
Nachdem sich die Theorie der Plattentektonik durchgesetzt hatte wurde erkannt, dass Bruchzonen den inaktiven Teil ozeanischer Transformverwerfungen abbilden.

In den vergangenen Jahrzehnten fanden Bruchzonen und Transformstörungen jedoch wenig Beachtung. Am GEOMAR durchgeführte Untersuchungen deuten allerdings darauf hin, dass Transformverwerfungen – im Widerspruch zur Plattentektonik – keine konservative Plattengrenzen darstellen; d.h. numerische Modellierungen deuten darauf hin, dass Transformverwerfungen unterhalb der Blattverschiebungszone eine Region ausbilden, in welcher Extension dominiert. Darüber hinaus deuten bathymetrische Daten darauf hin, dass an ihren Enden magmatische Prozesse in einer zweiten Akkretionsphase neue Kruste generieren und somit die Transformzone magmatisch überprägen.

Beide Hypothesen sollen durch die Aufnahme neuer Datensätze am Mittelatlantischen Rücken zwischen 47°N und 50°N überprüft werden. Hierzu sollen in einer ersten Pilotstudie Erdbeben registriert werden, um das Spannungsfeld abzuleiten; darüber hinaus sollen anhand von bathymetrischen und Sidescan-Sonar-Daten sowie geologischen Beprobungen und Videobeobachtungen magmatische Prozesse evaluiert werden.