MARE NIGRUM SLOGARO II-cancelled

Bereich:
Schwarzes Meer
Zeit:
11.05.2021 - 18.05.2021
Institution:
GEOMAR
Leitung:
Jörg Bialas

Mit der EUROFLEETS Reise AK211 des FS AKADEMIC wurden 2012 Gasaustritte entlang des bulgarischen Kontinentalrandes untersucht. Im Verlauf des Projektes wurden Vertiefungen des Meeresbodens im Umfeld der Gasaustritte mit der Ausbildung von Schwächezone im Sediment durch Gasbewegungen in Verbindung gebracht. Die unmittelbare Nähe der Vertiefungen zu Abbruchkanten und Rutschungen führt zu der Frage, in wieweit Gasbewegungen eine Stabilität des Hanges beeinträchtigen. Daten der Reise MSM-34 mit FS MARIA S MERIAN haben gezeigt, dass Ablagerungen von Massentransporten von bis zu 600 km3 im Bereich des Donau Fächers auftreten. Dabei zeigen 3D-seismische Abbildungen, dass die Ablagerungen vertikale Gasbewegungen unterbrechen und Gasaustritte unterbinden können. Andererseits führen Hangrutschungen zu einer Verkleinerung der Stabilitätszone für Gashydrate und setzen zusätzliches Gas im Sediment frei. Vertiefungen des Meeresbodens wie sie in Bulgarien vermessen wurden, konnten auf den Reisen M-142 & M-143 mit FS METEOR auch an dem durch Hangrutschungen gekennzeichneten Kontinentalhang von Rumänien kartiert werden. PARASOUND Abbildungen zeigen extensionale Vertiefungen im Meeresboden über Bruchzonen in verschiedene Entwicklungsstadien. Aufgrund fehlender Eindringungstiefe der Signale konnte die Verbindung zur Wurzel der Bruchzonen und dem Gassystem nicht abgebildet werden. Mit dem aktuellen Projekt sollen neue seismische Daten, Schwerelotkerne und in-situ Porendruck-Vermessungen über diese Vertiefungen durchgeführt werden. Mit der Auswertung soll untersucht werden, ob die Entwicklung der Meeresbodenvertiefungen einen neuen Prozess zur Entwicklung von Hangrutschungen abbilden. Während des letzten Glazial haben im Schwarzen Meer limnische Bedingungen für eine reduzierte Sanität in den Sedimenten gesorgt. Seitdem findet ein Ausgleichsprozess statt, der die Obergrenze der Hydratstabilität weiter in die Tiefe verlagert. Über diesen Prozess wird weiter Gas im Hang freigesetzt werden und könnte diese Prozesse beschleunigen. Daher werden ebenfalls Wärmestrommessungen ausgeführt, um neue Berechnungen zur Hydratverteilung zu unterstützen.