Warme Klimaphasen der Vergangenheit - das Isotopenstadium 11

Kontakt: Dr. Henning Bauch

                Dr. Evgeniya Kandiano

Bei der Suche nach einem pleistozänen Äquivalent für die rezenten interglazialen Bedingungen wird in der Paläoklimaforschung seit geraumer Zeit vermehrt das Isotopenstadium 11, eine interglaziale Warmphase vor ca. 400.000 Jahren, als bestes mögliches Analog zum Holozän betrachtet. Dem entgegen stehen paläo-ozeanographische Untersuchungen aus den hohen nördlichen Breiten, die vielmehr auf systematische Unterschiede im Charakter der Oberflächenwassermassen während dieser beiden ausgeprägten Warmphasen hinzuweisen scheinen (siehe Abb. 2 und 3).

Ziel der Arbeiten ist es daher herauszufinden, inwieweit die paläoklimatischen Rahmenbedingungen von Stadium 11 sich tatsächlich als Modell für das Holozän (Stadium 1) und dessen zukünftige klimatische Verhältnisse eignen. Dabei wird durch detaillierte paläo-ozeanographische Abgleiche (Stadium 11 vs. 1) der Bedingungen in den Oberflächenwassermassen des nordöstlichen Atlantiks überprüft, ob während dieser zwei warmen Intervalle nicht eher eine grundsätzlich veränderte Ausprägung in der atmosphärischen und ozeanischen Zirkulation maßgeblich auf das jeweilige interglaziale Klima gewirkt hat (siehe auch: pdf-Datei.)  

Durch methodisch breit angelegte geochemische, mikropaläontologische und sedimentologische Untersuchungen wird der Charakter von Stadium 11 in unterschiedlichen Regionen der Nördlichen Hemisphäre im Vergleich zu den holozänen Bedingungen analysiert und rekonstruiert.