Kalibrierung and Rekonstruktion von Holozänen Veränderungen der Wassermasseneigenschaften anhand von stabilen Isotopen

Kontakt: Dr. Robert F. Spielhagen

Untersuchungen zur Isotopengeochemie und zur Häufigkeit fossiler Foraminiferen gehören zum Standardwerkzeug in der Paläozeanographie.
Sauerstoffisotopenkurven (δ18O) von Sedimentkernen liefern Informationen über der Veränderung von Meeresoberflächentemperaturen und –salzgehalten in der Vergangenheit;  Kohlenstoffisotopenkurven (δ13C) geben Hinweise auf Veränderungen in der Paläoproduktivität und Stratifizierung der Wassersäule. 

Die Studie dient einem verbesserten Verständnis der Wechselwirkungen zwischen aktuellen ozeanographischen Verhältnissen und der Beschaffenheit der Schalen lebender Kalk bildender Mikroorganismen. Dies ist vor allem für eine korrekte Interpretation fossiler Isotopendaten notwendig. Ziel unserer Kalibrierungsstudie ist es, herauszufinden, wie sich “in-situ”-Eigenschaften wie Salzgehalt, Temperatur, und stabile Isotopenverhältnisse der umgebenden Wassermassen in den Schalen der lebenden Foraminiferen widerspiegeln (pdf-Datei).

Zusätzlich werden marine Sedimentkerne aus dem Europäischen Nordmeer und der benachbarten Arktis untersucht, um die paläozeanographischen und –klimatische Veränderungen in diesem Gebiet zu untersuchen. Hauptaugenmerk liegt auf der Variabilität der Wassermassen und -strömungen sowie der Meereisbedeckung während der vergangenen 10.000 Jahre. Um die maximale Reichweite natürlicher Variabilität zu auszuloten, wird der Übergang vom letzten Glazial zum Interglazial in der Studie ebenfalls berücksichtigt (pdf-Datei).  

Gefördert werden die Arbeiten durch die Europäische Kommission (CORDIS) im Rahmen des CASE-Projektes (The Changing Arctic and Subarctic Environment) und erfolgen in enger Kooperation mit anderen im Projekt beteiligten wissenschaftlichen Partnerinstitutionen und –projekten.