Physikalische Ozeanographie

Nordatlantik Zirkulation

Im Nordatlantischen Ozean treffen die warmen Oberflächenströmungen aus dem Süden auf Kaltwasser aus dem Europäischen Nordmeer und der Arktis. Hier finden die wichtigsten Transformationen warmer Wassermassen in kaltes Tiefenwasser statt, und am Westrand des Ozeans formiert sich erstmals der Tiefe Westliche Randstrom, Teil eines globalen Zirkulationsbandes, das kaltes und sauerstoffangereichertes Tiefenwasser südwärts in die Subtropen, Tropen und die südliche Hemisphäre transportiert und dabei auch die anderen Ozeane erreicht. Von besonderem Interesse sind heutzutage langfristige Schwankungen dieser Zirkulation und deren Auswirkungen auf Klima, CO2-Aufnahme und Frischwasser-Zyklus. So beobachten wir, in enger Zusammenarbeit mit Forschergruppen der sonstigen Anrainerstaaten, wie sich der subpolare Nordatlantik in der Tiefe langsam erwärmt, und eine der drängenden Fragen ist, ob diese Änderungen Auswirkungen auf die Nordatlantik-Zirkulation haben, insbesondere, ob sich der Tiefe Westliche Randstrom in Folge dieser Erwärmungen abschwächt. 

   
Das Auslegen und Bergen von Messgeräten auf hoher See erfordert oftmals einen harten Einsatz von Wissenschaftlern, Technikern und Schiffsbesatzung. Insbesondere in den Wintermonaten erschweren Stürme, Packeis und driftende Eisberge solche  Einsätze,  und somit werden solche Beobachtungen über längere Zeiträume am besten mit autonomen Messgeräten wie verankerten Stationen oder frei treibenden Plattformen (Floats, Drifter, Glider) durchgeführt. Und die Beobachtungen werden dort konzentriert, wo mit möglichst konzentriertem Einsatz ein großer Anteil der Tiefenzirkulation und deren Variabilität erfasst wird – dies sind die sogenannten Schlüsselregionen. Unser Einsatz in Nord Atlantik konzentriert sich auf solch eine Schlüsselposition, nämlich den Ausgang der Labradorsee. Diese Themen werden in nationalen- (BMBF – RACE) und internationalen Projekten (EU-THOR) bearbeitet, der langfristige Fokus dieser Untersuchungen ist besonders geeignet für ein Helmholzzentrum. 

Kontakt                                Telefon

Prof. Dr. Martin Visbeck       +49 431 600-4100

Dr. Johannes Karstensen    +49 431 600-4156