Chrimp

CHatham RIse Methane Pockmarks

Bildungsmechanismen von Pockenmarken am südlichen Clatham Rise und deren Einfluss auf Gashydrat-Stabilität, benthisches Habitat und Klima

Laufzeit:  01.01.2012-28.02.2015

Förderer: BMBF

Antragsteller: Dr. Jörg Bialas, Dr. Ingo Klaucke, Prof. Christian Berndt

Hauptziel des Forschungsvorhabens CHRIMP ist es viele, runde bis leicht längliche Meeresbodenvertiefungen (sogenannte Pockenmarken) auf dem Chatham Rücken vor Neuseeland Südinsel zu untersuchen. Diese Pockenmarken sind unterschiedlich groß, aber einige von ihnen haben bis zu 10 km Durchmesser. Die genauen Entstehungsmechanismen der Pockemarken sind noch nicht vollständig erforscht, aber ihre Entstehung steht im Zusammenhang mit dem Austreten von Methangas am Meeresboden. Methan ist eines der gefährlichsten Treibhausgase die den Klimawandel vorantreiben, jedoch sind der Umfang und die Dynamik der natürlichen Methanspeicher und –quellen (wie z.B. Gashydrate an den Kontinentalrändern) nur unzureichend bekannt. Ein besseres, quantitatives Verständnis dieser Methanspeicher und -quellen ist jedoch unerlässlich für verbesserte Klimamodelle und –vorhersagen. Eines der Ziele des Forschungsvorhaben CHRIMP ist es daher, zu bestimmen, ob und wenn ja, welche Rolle die Zersetzung von Gashydrat bei Bildung der Pockemarken auf dem Chatham Rise gespielt hat. Wir wissen, dass heute nur Methanaustritte (Seeps) aus geringen Wassertiefen an einem direkten Eintrag von Methan in die Atmosphäre beteiligt sind. In der Vergangenheit, wie z.B. während des Paläozän/Eozän Temperaturmaximum (PETM) vor etwa 55 Mio. Jahren muss es jedoch viel stärkere Methanflüsse gegeben haben. Haben sich möglicherweise die großen Pockenmarken am Chatham Rise durch die massive Freisetzung von Gashydraten gebildet und hatten sie dadurch einen direkten Einfluss auf die Meerebodenfauna, die Meereschemie oder gar das Klima? Diesen und anderen Fragen soll während der FS SONNE Reise SO226 nachgegangen werden. Die Forschungsfahrt SO226 startet im Hafen von Auckland am 7. Januar 2013 und endet in Wellington am 1. März 2013. Das gemischte Team mit Forschern aus Deutschland, Neuseeland und den USA wird dabei hochauflösend den Meeresboden kartieren, seismische Profile aufnehmen, den Meeresboden für geochemische, paläozeanografische, geotechnische und biologische Untersuchungen beproben und den Meeresboden mit einer geschleppten Videokamera näher in Augenschein nehmen.

Arbeitsgebiet

Legende: A) Arbeitsgebiet, schattiert: bekanntes Ausmaß der Pockmark Region.  STF: Subtropical Front.  R: Escarpment (Davy et al., 2010).
B) Pockmarks in 500-700 m.  Parasound Profil. Korrelation mit globalem δ18O stack links (Lisiecki and Raymo, 2005). Begrabene Pockmarks korrelieren mit δ18O Maxima.  Die vorhergesagte BGHS (Base of Gas Hydrate Stability) stimmt über einen weiten Wassertiefenbereich mit einer Reflexion überein, die als BSR (Bottom Simulating Reflector) interpretiert wird.
Inset: Meeresbodenmorphologie c) Beispiel einer großen, irregulären Pockmark d) Meeresbodenvertiefung mit ~10 km Durchmesser. R: Escarpment