Fastsed

Fabric genesis, strength and physical properties of young Sediments, Ursa and Brazos-Trinity basins, Gulf of Mexico. A follow-up laboratory study of IODP Expedition 308.

Laufzeit: 01.08.2006-30.06.2010

Förderer: DFG

Wie entstehen katastrophale, submarine Massentransporte, und sind der Grad der Setzung, die Gefügeentstehung und Texturbildung steuernde Faktoren? Dies ist die zentrale Frage des hier dargestellten FastSed-Projekts. IODP Expedition 308, Gulf of Mexico Hydrogeology, hat in einer Umgebung in der wahrscheinlich derzeit die weltweit schnellste Ablagerung feinkörniger Sedimente stattfindet, einen kohärenten Datensatz zur Petrographie, den physikalischen Eigenschaften und zum Porenwasser-Überdruck erbracht. Diese Daten bilden die Grundlage einer Studie, die sich dem Festigkeitsverhalten, dem Mikrogefüge und der kristallographischen Vorzugsorientierung der Tonminerale widmet. So sollen gefügebildende Mechanismen und ihr Einfluß auf die Festigkeit in Sedimenten identifiziert werden, die einerseits durch Ausfallen aus der Suspension, andererseits durch submarine Massentransporte gebildet worden sind. Die Methoden sind Triaxial- und Ring-Scherversuche. Referenzproben werden hinsichtlich der Anisotropie der magnetischen Gefüge, sowie mit dem Raster-Elektronenmikroskop und dem Röntgen-Texturgoniometer untersucht. Die Ergebnisse von FastSed könnten grundlegene Aussagen zu Problemen der Hangstabilität sedimentbedeckter Kontinentalabhänge erbringen, speziell in Gebieten wie dem Golf von Mexico oder dem Norwegischen Kontinentalabhang, in denen durch die Exploration von Kohlenwasserstoffen große technische Installationen am Meeresboden nötig werden.

Arbeitsgebiet

Die Bohrkerne, die im Rahmen der IODP Expedition 308 gezogen und untersucht wurden, stammen aus dem Brazos-Trinity- und dem Ursa-Becken, beide im nördlichen Golf von Mexiko gelegen.

Profil des Ursa-Beckens

Interpretiertes Reflexionsseismik Profil des Ursa-Beckens. Die aus Sand bestehende "Blue Unit" wird von einem Kanaldammsystem (channel-levee system) eingeschnitten. Darüber liegt ein hemilbelagischer Tonstein, der im Westen dicker ist und mehrere Rutschungen aufweist (nach Flemings el al. 2006)

Proben

Kombinationsdiagramm mit Lithologischem Säulenprofil, Porosität und maximales Scherfestigkeiten, IODP Site U1324 und U1322. Violette Einheiten zeigen Rutschungskörper an (modifiziert nach Flemings et al. 2006)