Der VIATOR wird in der Tauchhalle des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Bremen getestet. Das VIATOR-System besteht aus einem Tiefseecrawler mit Hangar und Dockingstation. Die Entwicklung erfolgt am GEOMAR zusammen mit Airbus Defense und dem DFKI im Rahmen der Robex-Allianz. Foto: Sascha Flögel, GEOMAR.
Dr. Olaf Pfannkuche (rechts mit gelber Jacke) und Dimitar Saturov (links) präsentieren den Tiefsee-Crawler GEOMAR VIATOR den Teilnehmern des 5. Workshops der Helmholtz-Allianz ROBEX. Im Rahmen dieser Allianz entwickeln Techniker des GEOMAR eine Tiefsee-Docking-Station für den VIATOR. Foto: Jan Steffen, GEOMAR.
Der VIATOR im Technologie- und Logistikzentrum des GEOMAR. Foto: Jan Steffen, GEOMAR.

Bild des Monats: November 2016

Was Mars und Meeresboden verbindet

Das gelbe, unbenannte Raupenfahrzeug wird zusammen mit seinem Lander vom Forschungsschiff aus auf den Meeresboden herabgelassen. Dort angekommen, fährt es selbständig aus der Lander-Garage heraus und sammelt Daten. Sobald es Energie benötigt oder die Mission beendet ist, soll es eigenständig zurückkehren. Der Boden ist  uneben, die Sicht trübe. Das macht es schwierig, den Weg „nach Hause“ zu finden. Nach kurzer Zeit hat es das kleine Fahrzeug jedoch geschafft: VIATOR ist in seiner Garage (MANSIO) angekommen. Der VIATOR, ein sogenannter Crawler, kann hier seine Energiereserven auffüllen und gesammelte Forschungsdaten verschicken. Am Grund des Meeres vor Eckernförde hat er während einer Testfahrt Daten für eine 3-D-Rekonstruktion erhoben.

Mittlerweile haben viele weitere Praxistests stattgefunden und der VIATOR wurde immer weiter verbessert. Das gesamte System, das MANSIO-VIATOR genannt wird (mansio = lat. Rast, Aufenthaltsort, viator = der Reisende), wurde am GEOMAR in Zusammenarbeit mit Partnern aus Industrie und Wissenschaft entwickelt. Ähnliche Systeme gibt es bereits in der Weltraumforschung: Der mittlerweile aus den Medien bekannte Rover „Curiosity“ ist ebenfalls ein weitgehend autonom arbeitender Roboter. Er sammelt auf der Oberfläche des Mars Forschungsdaten und übermittelt einzigartige Fotos.


Sowohl im Weltraum als auch in der Tiefsee herrschen Extrembedingungen, die es Forschenden erschweren, dort Wissenschaft zu betreiben. Deshalb hat sich innerhalb der Helmholtz-Gemeinschaft eine Allianz gebildet, die „Robotische Exploration unter Extrembedingungen“ vorantreibt: ROBEX. Dafür haben sich Expertinnen und Experten der Tiefsee- und Weltraumforschung aus insgesamt 16 Partnerinstituten in Deutschland zusammengefunden. Mit dabei sind das GEOMAR, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforchung (AWI) und das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI).


Wissenschaftler und Techniker arbeiten im Rahmen von ROBEX an Lösungen für die Energieversorgung, an der Navigation und der Kommunikation automatisierter Systeme wie dem VIATOR. Durch die Zusammenarbeit verschiedenster Forschungsrichtungen und der Technik entsteht hier interdisziplinäre Expertise.


Zurzeit arbeiten Dr. Sascha Flögel vom GEOMAR und seine Kollegen an einer verbesserten Navigation des Kettenfahrzeugs. Dabei soll ein Unterwassernavigationssystem (USBL – Ultra Short Baseline System) angewendet werden, das verschiedene Daten zur Position und Orientierung nutzt. Mit dem USBL-System soll der VIATOR dann seine Garage auch aus großen Entfernungen finden.

Im Herbst des kommenden Jahres wird das MANSIO-VIATOR-System vom Forschungsschiff POLARSTERN aus das erste Mal richtig zum Einsatz kommen. Dabei soll er dann in 900 Metern Wassertiefe am Meeresboden vor Spitzbergen operieren. Die Planung für diese Demomission ist bereits angelaufen.

 

Links: 

http://www.robex-allianz.deDie ROBEX-Allianz

VIATOR ist ein autonomes Kettenfahrzeug, das den Meeresboden erkunden und physikalische und biochemische Messungen durchführen kann. Foto: Sascha Flögel, GEOMAR.
Der VIATOR wird in der Tauchhalle des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Bremen getestet. Das VIATOR-System besteht aus einem Tiefseecrawler mit Hangar und Dockingstation. Die Entwicklung erfolgt am GEOMAR zusammen mit Airbus Defense und dem DFKI im Rahmen der Robex-Allianz. Foto: Sascha Flögel, GEOMAR.
Der VIATOR wird in der Tauchhalle des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Bremen getestet. Das VIATOR-System besteht aus einem Tiefseecrawler mit Hangar und Dockingstation. Die Entwicklung erfolgt am GEOMAR zusammen mit Airbus Defense und dem DFKI im Rahmen der Robex-Allianz. Foto: Sascha Flögel, GEOMAR.
Dr. Olaf Pfannkuche (rechts mit gelber Jacke) und Dimitar Saturov (links) präsentieren den Tiefsee-Crawler GEOMAR VIATOR den Teilnehmern des 5. Workshops der Helmholtz-Allianz ROBEX. Im Rahmen dieser Allianz entwickeln Techniker des GEOMAR eine Tiefsee-Docking-Station für den VIATOR. Foto: Jan Steffen, GEOMAR.
Dr. Olaf Pfannkuche (rechts mit gelber Jacke) und Dimitar Saturov (links) präsentieren den Tiefsee-Crawler GEOMAR VIATOR den Teilnehmern des 5. Workshops der Helmholtz-Allianz ROBEX. Im Rahmen dieser Allianz entwickeln Techniker des GEOMAR eine Tiefsee-Docking-Station für den VIATOR. Foto: Jan Steffen, GEOMAR.
Der VIATOR im Technologie- und Logistikzentrum des GEOMAR. Foto: Jan Steffen, GEOMAR.
Der VIATOR im Technologie- und Logistikzentrum des GEOMAR. Foto: Jan Steffen, GEOMAR.