Prof. Dr. Bärbel Hönisch gibt im Rahmen der Marie-Tharp-Lecture Einblicke in ihre Forschungsarbeit. Foto: Jan Steffen/GEOMAR
Prof. Dr. Katja Matthes (li.) und Prof. Dr. Anja Engel (re.) vom Vorstand des GEOMAR Women's Executive Board begrüßen Prof. Dr. Bärbel Hönisch. Foto: Jan Steffen/GEOMAR

Dem Klimawandel auf der Spur

Professorin Bärbel Hönisch von der Columbia University (USA) hält Marie-Tharp-Lecture am GEOMAR

23.3.2018/Kiel. Wie wirken sich steigende atmosphärische CO2-Werte auf das Klima und das Leben im Meer aus? Diese Frage beschäftigt Wissenschaft und Gesellschaft gleichermaßen. Um Veränderungen im globalen Kohlenstoffkreislauf und die Folgen für das Klima zu verstehen, blicken Wissenschaftler gerne in die Vergangenheit der Erde und auf große Klimaänderungen, die vor mehreren Millionen Jahren schon einmal stattfanden. Dabei nutzen sie sogenannte Klima-Proxies. Das sind quantifizierbare Anzeiger für chemische und physikalische Parameter, die jetzt nicht mehr direkt gemessen werden können. Sie helfen, vergangene Klimaabläufe zu rekonstruieren. Diese Klima-Proxies besser zu verstehen, ist eines der Ziele von Professorin Bärbel Hönisch vom Department of Earth and Environmental Sciences des Lamont-Doherty Earth Observatory der Columbia University (New York, USA). Sie hat sich auf die Anwendung von Bor-Isotopen aus marinen Karbonaten zur Rekonstruktion vergangener Variationen der Karbonatchemie des Meeres und der CO2-Konzentration in der Atmosphäre spezialisiert. Gestern gab Bärbel Hönisch im Rahmen der Marie-Tharp-Vortragsreihe am GEOMAR Einblicke in ihre Forschung. Sie zeigte wie Proben aus dem Känozoikum (vor etwa 66 Millionen Jahren), aber auch wie lebende, planktische Foraminiferen helfen können, vergangene Episoden des Klimas besser zu verstehen und wie weitere Verbesserungen der Proxy-Anwendung einen noch genaueren Blick in die Klimageschichte unserer Erde liefern könnten.

Prof. Dr. Bärbel Hönisch ist Professorin an der Columbia Universität in New York, USA. Nach ihrem Studium der Biologie an der Universität Bremen promovierte sie am Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für für Polar und Meeresforschung über die Anwendung stabiler Isotope aus Foraminiferen-Schalen für die Rekonstruktion von Klimazuständen. Nach ihrer Promotion wechselte sie 2002 an das Lamont-Doherty Earth Observatory, ein Forschungsinstitut der Geowissenschaften an der Columbia University. Seit 2007 ist Bärbel Hönisch Professorin am Dept. of Earth & Environmental Sciences der Columbia University, NY, seit 2018 Mitglied im wissenschaftlichen Bereit des GEOMAR.

Die „Marie Tharp Lecture Series“ wird vom Women's Executive Board (WEB) des GEOMAR veranstaltet. Dazu lädt das WEB international renommierte Wissenschaftlerinnen ein, die einerseits ihre wissenschaftlichen Arbeiten in Kiel präsentieren, gleichzeitig aber auch als Vorbild für Nachwuchswissenschaftlerinnen dienen. Wie auch bei den vergangenen Vorträgen fand im Anschluss an den öffentlichen Fachvortrag ein Get-Together nur für Wissenschaftlerinnen statt. Dort können sich junge Forscherinnen mit den erfahreneren Kolleginnen austauschen und mögliche Karrierepfade diskutieren.

Prof. Dr. Bärbel Hönisch gibt im Rahmen der Marie-Tharp-Lecture Einblicke in ihre Forschungsarbeit. Foto: Jan Steffen/GEOMAR
Prof. Dr. Bärbel Hönisch gibt im Rahmen der Marie-Tharp-Lecture Einblicke in ihre Forschungsarbeit. Foto: Jan Steffen/GEOMAR
Prof. Dr. Katja Matthes (li.) und Prof. Dr. Anja Engel (re.) vom Vorstand des GEOMAR Women's Executive Board begrüßen Prof. Dr. Bärbel Hönisch. Foto: Jan Steffen/GEOMAR
Prof. Dr. Katja Matthes (li.) und Prof. Dr. Anja Engel (re.) vom Vorstand des GEOMAR Women's Executive Board begrüßen Prof. Dr. Bärbel Hönisch. Foto: Jan Steffen/GEOMAR