Dr. Björn Fiedler (2. v. li.) und Dr. Warner Brückmann (re.) vom GEOMAR mit den Dr. Taewook Park und Dr. Hyoung Sul La vom KOPRI im TLZ des GEOMAR. Foto: Jan Steffen, GEOMAR
Ein Wave Glider des GEOMAR vor der Inselgruppe der Kapverden. Foto: Björn Fiedler, GEOMAR
Das Forschungsschiff SONNE vor der Küste von Chile, automatisch aufgenommen von einem GEOMAR-Wave Glider. Foto: GEOMAR

GEOMAR plant Kooperation mit koreanischen Polarforschern

Wissenschaftler aus Incheon informieren sich am GEOMAR über Wave Glider-Technologie

10.01.2017/Kiel. Autonome Geräteplattformen, die sich nur mit Hilfe von Wellenenergie über die Oberfläche der Ozeane bewegen, werden für immer mehr Einsatzbereiche in der Meeresforschung genutzt. Das GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel konnte seit 2013 bereits einige Erfahrungen im Betrieb dieser sogenannten Wave Glider sammeln. In dieser Woche statteten Wissenschaftler des koreanischen Polarforschungsinstitut KOPRI (Korea Polar Research Institute) den Kieler Kolleginnen und Kollegen einen Besuch ab, um einer wissenschaftlich-technische Kooperation im Bereich der Wave Glider-Technologie anzubahnen.

Das koreanische Institut erwägt die Technologie ab 2018 im zirkumpolaren Antarktisstrom (Antarctic Circumpolar Current - ACC) zur Erfassung biogeochemischer und biologischer Daten einzusetzen. Die Gäste informierten sich über die technische Weiterentwicklung und die bisherigen Feldeinsätze mit Wave Glidern.

KOPRI strebt an, eng mit dem GEOMAR zusammenzuarbeiten, um selbst Expertise in der Anwendung von Wave Glidern aufzubauen. Geplant ist die Kooperation beim Betrieb und der technischen Weiterentwicklung von Wave Glidern im Bereich Sensorintegration und Software.

Die Wave Glider operieren wie unbemannte Mini-Forschungsschiffe. Sie erzeugen durch Wellenenergie Vortrieb und durch Solarpanele den Strom für die Navigation, Kommunikation und den Betrieb wissenschaftlicher Sensoren an Bord. Hierdurch können sie mehrere Monate lang auf See bleiben, um physikalische, biogeochemische und biologische Messungen auch in weit entfernten Regionen durchzuführen. Der Einsatz von Wave Glidern ermöglicht somit flexible und kosteneffiziente Beobachtungen im Vergleich zu großen Forschungsschiffen.

Einer der GEOMAR-Wave Glider dient als Kommunikations-Station im südöstlichen Pazifik vor Chile, um Daten von am Ozeanboden installierten Geräten abzurufen und per Satellit nach Kiel zu übertragen. Ein weiterer Wave Glider ist im Einsatz bei den Kapverdischen Inseln vor Westafrika und wird künftig am Ocean Science Center Mindelo (OSCM) stationiert sein, welches das GEOMAR zusammen mit dem kapverdischen Institut INDP errichtet. Dieser Wave Glider misst unter anderem den Kohlenstoffdioxidgehalt in der obersten Schicht des Ozeans und die Biomasse in den oberen 100 Metern des Ozeans. Die Daten dienen dazu ein besseres Verständnis des Ökosystems vor Westafrika zu erlangen.

Aktuell baut das GEOMAR seine Wave Glider-Flotte weiter aus, zwei weitere Geräte werden in diesem Jahr auf ihre Missionen vorbereitet. Einer davon wird Grundwasseraustritte in den Küstengewässern des Omans untersuchen, der andere als den marinen Kohlenstoffkreislauf im Atlantik vor Westafrika präziser vermessen.

 

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GEOMAR-Bild des Monats Januar 2017 - Mehr als ein Surfbrett

Dr. Björn Fiedler (2. v. li.) und Dr. Warner Brückmann (re.) vom GEOMAR mit den Dr. Taewook Park und Dr. Hyoung Sul La vom KOPRI im TLZ des GEOMAR. Foto: Jan Steffen, GEOMAR
Dr. Björn Fiedler (2. v. li.) und Dr. Warner Brückmann (re.) vom GEOMAR mit den Dr. Taewook Park und Dr. Hyoung Sul La vom KOPRI im TLZ des GEOMAR. Foto: Jan Steffen, GEOMAR
Ein Wave Glider des GEOMAR vor der Inselgruppe der Kapverden. Foto: Björn Fiedler, GEOMAR
Ein Wave Glider des GEOMAR vor der Inselgruppe der Kapverden. Foto: Björn Fiedler, GEOMAR
Das Forschungsschiff SONNE vor der Küste von Chile, automatisch aufgenommen von einem GEOMAR-Wave Glider. Foto: GEOMAR
Das Forschungsschiff SONNE vor der Küste von Chile, automatisch aufgenommen von einem GEOMAR-Wave Glider. Foto: GEOMAR