Experiment zur Löslichkeit von Kohlendioxid in kaltem und warmen Wasser. Fotos: Maike Nicolai
Experiment zur pH-Regulation des Meerwassers.
Das globale Kohlendioxid-Budget für die Jahre 1990 bis 2000 (blau) und 2000 bis 2009 (rot), angegeben in Gigatonnen pro Jahr. Grafik: Katharina Marg, formkombinat
Experimentierbroschüre "Das andere CO2-Problem: Ozeanversauerung"

Ozeanversauerung für Schüler erklärt

Was passiert mit Meerwasser, wenn sich Kohlendioxid darin löst? Wie viel von diesem Gas können die Ozeane aufnehmen? Welche Folgen haben die chemischen Reaktionen im Wasser für die Pflanzen und Tiere im Meer? Eine Broschüre mit acht Experimenten hilft Schülern zwischen zehn und 18 Jahren, die Grundlagen der Ozeanversauerung besser zu verstehen. Das kostenlose Heft mit Versuchsanleitungen und Arbeitsbögen wurde von BIOACID (Biological Impacts of Ocean ACIDification) herausgegeben, einem Verbundprojekt von 18 deutschen Universitäten und Instituten, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird. Die Experimente wurden im Rahmen von CarboSchools entwickelt, einem Projekt, das Unterstützung durch das Siebte Rahmenprogramm der Europäischen Union erhält.

Ozeanversauerung: Mit diesem Begriff beschreiben Wissenschaftler einen Prozess, der abläuft, wenn das Meer Kohlendioxid aus der Atmosphäre aufnimmt. Das Gas reagiert zu Kohlensäure, und der pH-Wert des Wassers sinkt – eine Gefahr für Organismen, die ihre Schalen und Skelette aus Kalk aufbauen. Neben Muscheln, Schnecken, Seeigeln und Korallen ist auch das Plankton an der Basis der Nahrungskette bedroht.

Wie das Wasser versauert, wird anhand eines einfachen Experiments deutlich: Wer Indikatorlösung in ein Gefäß mit Wasser gibt und dann mit einem Strohhalm kohlendioxid-haltige Atemluft hineinbläst, kann anhand der Farbveränderung ablesen, wie der pH-Wert sinkt. „Einige unserer Experimente sind so konzipiert, dass Lehrer sie auch innerhalb kurzer Zeit im Unterricht durchführen und schnell Ergebnisse erzielen können“, erklärt Dr. Sally Soria-Dengg. Die Kieler Meeresbiologin hat die Experimente zusammen mit anderen BIOACID-Partnern entwickelt. "Daneben gibt es aber auch Langzeitversuche, bei denen etwa das Wachstum von Algen in Abhängigkeit vom Kohlendioxid-Gehalt oder die Entwicklung des Kohlendioxid-Niveaus im Klassenraum über eine Unterrichtswoche hinweg analysiert werden."

„Die Partner von BIOACID legen großen Wert darauf, nicht nur den Prozess der Ozeanversauerung und dessen Folgen aus wissenschaftlicher Sicht zu untersuchen“, betont Prof. Dr. Ulf Riebesell, der das Projekt am Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel (GEOMAR) koordiniert. „Wir möchten auch eine breite Öffentlichkeit auf das Phänomen hinweisen. Gerade die aufwachsende Generation sollte wissen, welche Veränderungen auf die Ozeane zukommen. Vielleicht können wir sogar ein wenig zum Nachdenken darüber anregen, wie sich Kohlendioxid einsparen lässt."

Weitere Informationen zur Ozeanversauerung sind hier zu finden.

Die Broschüre kann am Ende dieses Artikels heruntergeladen oder per E-Mail unter presse(a)geomar.de bestellt werden.

Bildmaterial in höherer Auflösung:
Experiment zur Löslichkeit von Kohlendioxid. Foto: Maike Nicolai, GEOMAR
Experiment zur pH-Regulation des Meerwasssers. Foto: Maike Nicolai, GEOMAR
Der Kohlenstoffkreislauf. Grafik: Katharina Marg, formkombinat

Ansprechpartner:
Dr. Sally Soria-Dengg, Tel. 0431 600-4038, sdengg(a)geomar.de
Maike Nicolai (Kommunikation & Medien), Tel. 0431 600-2807, mnicolai(a)geomar.de

Experiment zur Löslichkeit von Kohlendioxid in kaltem und warmen Wasser. Fotos: Maike Nicolai
Experiment zur pH-Regulation des Meerwassers.
Das globale Kohlendioxid-Budget für die Jahre 1990 bis 2000 (blau) und 2000 bis 2009 (rot), angegeben in Gigatonnen pro Jahr. Grafik: Katharina Marg, formkombinat
Experimentierbroschüre "Das andere CO2-Problem: Ozeanversauerung"