POSEIDON POS439/1

Bereich:
Flensburger Förde, Kleiner Belt
Zeit:
30.09.2012 - 02.10.2012
Institution:
GEOMAR
Leitung:
Robert Spielhagen

Die Kurzreise POS439-1 führt das Kieler Forschungsschiff POSEIDON in die Flensburger Innenförde, die Kieler Außenförde sowie in den Kleinen Belt. Ziel ist, die Klimageschichte der westlichen Ostsee und mögliche Verbindungen zum Klimageschehen des Nordatlantiks während der vergangenen 10.000 Jahre genauer zu untersuchen.
Nach dem Rückzug der Gletscher am Ende der jüngsten Eiszeit vor rund 12.000 Jahren hat sich das heutige Gesicht der Ostsee erst über verschiedene Stadien hinweg herausgebildet. Diese verschiedenen Entwicklungsphasen mit wechselnden Wasserständen im westlichen Ostseeraum lassen sich anhand von Sedimentkernen gut erkennen und rekonstruieren. Während der Fahrt werden dazu mit schwerem Kernnahmegerät (Kastenlot) Proben aus dem Grund der Flensburger Innen- und der Kieler Außenförde gewonnen. An ihnen lassen sich unter anderem Schwankungen der Belüftung bzw. des Sauerststoffzustands am Boden der Ostsee rekonstruieren. Der Sauerstoffzustand wird stark von dem durch Weststürme zugeführten und somit salzreicheren Nordseewasser kontrolliert. Damit ist er auch abhängig vom großskaligen Klimageschehen des Nordatlantiks. Vorherige Studien deuten darauf hin, dass sich gerade die Flensburger Förde für derartige Untersuchungen besonders gut eignet, weil die Stratigraphie der Sedimente dort eine ungewöhnlich gute Auflösung besitzt.
Zusätzlich werden während der Fahrt zusammen mit Kollegen aus Dänemark Proben aus dem Kleinen Belt gewonnen. Dort plant das International Ocean Drilling Program (IODP) für 2013 eine Bohrkampagne, um die ältere Geschichte der Ostseentwicklung herauszuarbeiten. Parallel werden die während der Fahrt POS439-1 gewonnenen Proben dazu dienen, die jüngere Ostseegeschichte abzudecken.