SONNE SO244/2

Bereich:
Östlicher Südpazifik
Zeit:
27.11.2015 - 13.12.2015
Institution:
GEOMAR
Leitung:
Heidrun Kopp

Die Mehrzahl der Epizentren starker (M>8.5) Erdbeben (inkl. Tohoku 2011, Sumatra 2004, 2005, 2007, Maule 2010 usw.) finden unterhalb des Meeresbodens in Subduktionszonen statt. Nachträgliche Analysen zeigen, dass die Oberflächendeformation aufgrund coseismischen Spannungsabbaus am Meeresboden konzentriert ist und oft mit der Auslösung von Tsunamis einhergeht. Der Meeresboden birgt somit Informationen über Spannung und elastische Verformung, sowie zur Entstehung und Verlauf von Erdbeben und daraus resultierenden Tsunamis. Diese Informationen können methodisch durch das neue Feld der Meeresboden-Geodäsie über akustische Distanzmessungen, Neigungs- und Druckänderungsmessungen in hoher (cm) Auflösung gewonnen werden.
Dazu soll das GeoSEA-Netzwerk (Geodetic Earthquake Observatory on the SEAfloor) im Iquique-Segment der Plattengrenze Nazca-Südamerika über einen Zeitraum von drei Jahren installiert werden. Dieses Segment ist zuletzt 1877 gebrochen. Die Datenübertragung erfolgt akustisch zu einem Wellengleiter und von dort per Satellit zur Landstation.
Die Studie wird grundlegende Informationen über die aktive Tektonik, den Grad von Kopplung oder Kriechen interseismischer Art, sowie die Verteilung der Deformation an der Plattengrenze und innerhalb der Oberplatte erbringen.