POSEIDON POS494

Bereich:
Kanarische Inseln, El Hierro
Zeit:
04.02.2016 - 15.02.2016
Institution:
GEOMAR
Leitung:
Dietrich Lange

El Hierro ist die jüngste der kanarischen Inseln. Sie ist nur 268 Quadratkilometer groß und erreicht eine maximale Höhe von 1501 Metern. Während der vergangenen 500 Jahre wurde keine vulkanische Aktivität mehr auf El Hierro gemessen. Doch am 10. Oktober 2011 brach nach einer dreimonatigen Phase von Erschütterungen ein Unterwasser-Vulkan zwei Kilometer südlich der Insel, nahe des Ortes La Restinga, aus. Die vulkanische Aktivität dauerte bis zum 5. März 2012. Auch heute noch kann seismische Aktivität auf der Insel festgestellt werden.

Da der neue Vulkan als Bedrohung für die Insel und ihre Bewohner galt, wurde er unmittelbar nach dem Ausbruch intensiv erforscht. Um die seismische Aktivität besser zu überwachen, wurden zwölf Messgeräte am Meeresboden rund um die Insel und neun Instrumente an Land platziert. Während der POSEIDON-Expedition POS494 werden die Ozeanbodenseismometer (OBS) wieder geborgen.

Die deutsche Forschungstauchboot JAGO wird eingesetzt, um die Austrittsstelle genau zu kartieren und zu dokumentieren, freigesetzte Gase und Flüssigkeiten zu analysieren und gezielt Gesteins- und Wasserproben zu sammeln. Mit Hilfe des Schiffs-Echolots werden Änderungen in der Struktur des Meeresbodens zusätzlich erfasst.

Diese Arbeit ergänzt die weltweite Forschung des GEOMAR an flachen submarinen magmatisch-hydrothermalen Systemen, etwa in Neuseeland, Island und bei der Insel Panarea im Mittelmeer. Bis jetzt lag der Schwerpunkt der Untersuchungen auf durch Subduktion entstandene Vulkanbögen und mittelozeanische Rücken. Auf El Hierro lässt sich magmatisch-hydrothermale Aktivität in Verbindung mit Hotspot-Vulkanismus erforschen.