GRK 2501/1 TRG Trans Evo: Translationale Evolutionsforschung

Acronym
TransEvo
Titel
GRK 2501/1 TRG Trans Evo: Translationale Evolutionsforschung
Kurzbeschreibung
Evolution ist die zentrale Theorie der Lebenswissenschaften. Die Kernidee des vorgeschlagenen Graduiertenkollegs besteht darin, seine zentrale Bedeutung für angewandte Probleme von gesellschaftlichem Interesse zu untersuchen und zu fördern. Unbeabsichtigte Ergebnisse menschlicher Eingriffe resultieren oft daraus, dass sie die natürliche Selektion verändern. Der Einsatz von Antibiotika oder Krebsmedikamenten in der Medizin, von Pestiziden in der Landwirtschaft oder die Störung der Ökosysteme der Erde verändern direkt die natürliche Selektion und beeinflussen damit die Evolution der Organismen. Daher kann die Entwicklung nachhaltiger Lösungen für solche Herausforderungen nur durch die explizite Berücksichtigung der beeinflussten evolutionären Prozesse erreicht werden. Bislang wird jedoch nur selten versucht, evolutionäre Konzepte auf angewandte Probleme zu übertragen.Die erforderlichen experimentellen Tests in diesen Bereichen wiederum haben das Potenzial, die Evolutionstheorie weiter voranzubringen - zum gegenseitigen Nutzen von Translations- und Grundlagenforschung. Übergeordnetes Ziel des vorgeschlagenen RTG TransEvo ist es daher, zwei Hauptkompetenzen unter den Doktoranden auszubilden: Einerseits die Nutzung von Wissen und Konzepten aus der Grundlagenforschung in der Evolutionsbiologie, um das Verständnis für die aktuellen Herausforderungen in den angewandten Bereichen zu erhöhen, und andererseits die Nutzung der neu gewonnenen Erkenntnisse, um unser Verständnis von Evolution zu verbessern. Das RTG TransEvo wird die Übersetzung des evolutionären Denkens in drei Anwendungsbereichen fördern: Medizin, Nahrungsmittelproduktion und Artenschutz. Obwohl die Evolutionstheorie gelegentlich für angewandte Probleme in Betracht gezogen wird, geschieht dies in der Regel unabhängig voneinander in den verschiedenen angewandten Bereichen, oft mit unterschiedlichen Ansätzen und Konzepten – trotz der ähnlichen zugrunde liegenden Selektionsprozesse. Das RTG TransEvo führt diese überlappenden Ansätze gezielt zusammen, um verbesserte Einblicke in die angewandten Herausforderungen zu erhalten. Die vorgeschlagene Doktorandenausbildung ist explizit interdisziplinär und in Tandemprojekten organisiert. Jedes dieser Projekte besteht aus zwei Teilprojekten, die sich mit einem verwandten Problem befassen, jedoch unterschiedliche, wenn auch komplementäre Forschungsansätze verwenden, die direkt Potenzial für synergistische Interaktionen erzeugen. Die verschiedenen Tandemprojekte sind auf verschiedenen Ebenen miteinander verbunden, was die Bildung eines interaktiven, interdisziplinären Forschungsnetzwerks für die DoktorandInnen unterstützt. Die Doktorandenausbildung umfasst ein strukturiertes Programm mit mehreren komplementären Elementen, wie z.B. Anfangsrotationen, ein monatliches TransEvo Core-Seminar, verschiedene Wissenschafts- und Soft-Skill-Kurse, jährliche Retreats und Workshops. Das RTG TransEvo bietet zusätzlich eine spezifische Ausbildung für junge Postdocs.
Start
März 2020
Ende
August 2024
Bewilligungssumme (gesamt)
349000
Bewilligungssumme (GEOMAR)
-
Zuwendungsgeber / Programm
    DFG /
Koordination
Universität Kiel (CAU), Germany
Partner
Kiel University (CAU), Germany
Research Center Borstel, Germany
Max Rubner-Institut (MRI), Germany
Max Planck Institute for Evolutionary Biology, Germany