Die Vertreterinnen und Vertreter des Fishbase-Konsortiums in Kiel. Foto: Jan Steffen/GEOMAR

FishBase-Konsortium trifft sich in Kiel

Zukunft der größten Datenbank zu Fischen diskutiert

07.09.2018/Kiel. Mehr als 34.000 Arten, 300.000 umgangssprachliche und fachliche Namen und fast 60.000 Fotos – FishBase ist das größte Informationsportal zu marinen und Süßwasser-Fischen weltweit. Die seit 1995 bestehende, ständig erweiterte und aktualisierte Datenbank, ist bei Forschenden und Laien gleichermaßen beliebt. Rund 700.000 Besuche verzeichnet die Webseite pro Monat. Anfang 2017  stand FishBase auf Platz vier der meist-zitierten Fachreferenzen im Bereich Fisch- und Fischereiforschung.

In dieser Woche diskutierten 30 Vertreterinnen und Vertreter sowie Gäste des hinter FishBase-stehenden Konsortiums aus 12 wissenschaftlichen Einrichtungen am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel zukünftige Aktivitäten und Projekte. „Wir würden uns zum Beispiel eine modernere Suchoberfläche wünschen, gleichzeitig müssen wir die Finanzierung von Fishbase auf eine neue Basis stellen“, sagt Dr. Rainer Froese vom GEOMAR, Vorsitzender des FishBase-Kuratoriums. Aktuell wird die Datenbank inklusive der wissenschaftlichen und technischen Betreuung aus Projektgeldern und Spenden finanziert. „Große technische Sprünge sind so leider nicht möglich“, sagt Dr. Froese.

Vor dem Konsortiums-Treffen fand am Dienstag das ebenfalls jährlich veranstaltete FishBase-Symposium statt. Dabei tauschten rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer neueste Forschungsergebnisse aus dem Bereich der Fisch- und Fischereibiologie aus, von denen einige ohne die umfassenden Datenschätze der FishBase-Datenbank nicht möglich gewesen wären. So konnte kürzlich ein internationales Team mit Hilfe der gesammelten Verbreitungsdaten zeigen, dass die meisten Fischarten in den kalten Polarmeeren entstehen, nicht wie früher angenommen in tropischen Korallenmeeren.

Die Ursprünge von FishBase reichen bis in die 1980er Jahre zurück. 1995 entstand die erste CD-Version, 1998 ging die FishBase-Datenbank erstmals online. „Wir sind damals mit 15.000 Arten gestartet und hatten etwa 2.000 Besucher pro Monat, hauptsächlich aus der Wissenschaft“, erklärt Rainer Froese, der auch zu den Gründungsvätern des Portals gehört. Seit 2000 wird FishBase von einem internationalen Konsortium betreut, in dem auch GEOMAR vertreten ist. Die Daten werden von einem Team von Spezialisten in den Philippinen eingepflegt, mit Unterstützung von Wissenschaftlern aus der ganzen Welt. Mittlerweile existieren mehr als 20 Sprachversionen, was von der weltweiten Nutzung der Informationsplattform zeugt. „Der schlechte Zustand großer Teile der Artenvielfalt von Meeres- und Süßwasserfischen und die Tatsache, dass die meisten Haie und großen Thun- und Fächerfische nun auf der Roten Liste der bedrohten oder in der beinahe bedrohten Arten der IUCN stehen, machen die kostenlosen Dienste von FishBase umso wichtiger“, betont Dr. Froese.

Die Vertreterinnen und Vertreter des Fishbase-Konsortiums in Kiel. Foto: Jan Steffen/GEOMAR
Die Vertreterinnen und Vertreter des Fishbase-Konsortiums in Kiel. Foto: Jan Steffen/GEOMAR