Geo-Engineering – Notfallplan gegen den Klimawandel?

Internationales Kolloquium am Kiel Earth Institute

28.05.2009/Kiel. Der Klimawandel bedroht die Lebensqualität und den Lebensraum des Menschen. Geo-Engineering, die bewusste Veränderung des Klimasystems mittels großtechnischer Verfahren, wird als „Plan B“ gehandelt, um die Gefahren des Klimawandels im Ernstfall abzumildern. Viele Fragen sind jedoch noch ungeklärt und werden kontrovers diskutiert: Was leisten solche Verfahren? Welche Risiken und Nebenwirkungen könnten drohen? Wer genehmigt potentielle Maßnahmen? Behindern Geo-Engineering Optionen die konsequente Verfolgung von Emissionsreduktionszielen? Diese und weitere Fragen werden am 3. Juni auf dem international besetzten Kolloquium am „Kiel Earth Institute“ unter dem Titel „Geoengineering – Cure or Malpractice?“ erörtert.

Das Kolloquium, das unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Peter Harry Carstensen steht, wird von Dr. Christian von Bötticher, Minister für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume in Schleswig-Holstein eröffnet.

Anschließend zeigt Prof. Tim Lenton von der University of East Anglia die verschiedenen Geo-Engineering Optionen und deren Potenzial zur Eindämmung der Klimaerwärmung auf.

Prof. Konrad Ott von der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald spricht über die ethisch-moralischen Dimensionen des Geo-Engineerings. Im dritten Vortrag betrachtet Prof. Steve Rayner von der University of Oxford die sozio-ökonomischen Komponenten des Geo-Engineerings.

Das Kolloquium endet mit einer Podiumsdiskussion, in deren Focus die Frage „Geo-Engineering – Cure or Malepractice?“ (Geo-Engineering – Chance oder Risiko?), steht.

Das Kolloquium ist öffentlich und wird in englischer Sprache abgehalten. Den Programmablauf finden Sie hier.

Weitere Informationen:

Das „Kiel Earth Institute“ ist ein „virtuelles“ Institut, an dem Forscher mit unterschiedlichen Kompetenzen und aus verschiedenen Forschungseinrichtungen gemeinsam an Projekten forschen, die nur durch einen interdisziplinären Ansatz sinnvoll bearbeitet werden können. Erste Projekte wurden 2008 mit unterschiedlichen Partnern begonnen.

Darüber hinaus bietet das „Kiel Earth Institute“ eine Plattform zur fächerübergreifenden Diskussion und Zusammenarbeit mit Partnern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft. Getragen wird die Einrichtung gemeinsam von zwei renommierten Kieler Instituten, dem Leibniz-Institut für Meereswissenschaften (IFM-GEOMAR) und dem Institut für Weltwirtschaft (IfW), beides selbständige Einrichtungen der Leibniz Gemeinschaft, die der Christian-Albrechts Universität zu Kiel angegliedert sind. Sie stellen die Infrastruktur zur Verfügung und organisieren die Koordination der Aktivitäten des „Kiel Earth Institute“.

Das „Kiel Earth Institute“ wird gemeinsam vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und vom Land Schleswig-Holstein gefördert.

Kontakte:

Ulrike Bernitt
Coordinator Kiel Earth Institute
Düsternbrooker Weg 2
24105 Kiel
Tel. 0431/600-4140
Fax 0431/600-4102
Email info(at)kiel-earth-institute.de

Öffentlichkeitsarbeit:

Dr. Andreas Villwock (Öffentlichkeitsarbeit GEOMAR), Tel.: 0431-600-2802, avillwock@geomar.de