Probennahme mit dem Multicorer. Alle Fotos: Sally Soria-Dengg, GEOMAR
Johannes Hahn und Judith Meyer bei der Verarbeitung von DNA-Proben.
Die Teilnehmer der Sommerschule des SFB 754 am Bootssteg des Sven Lovén Zentrums für Marine Wissenschaften in Kristineberg.

Methodentraining für die nächste SFB-Generation

Sonderforschungsbereich 754 versammelt Doktoranden und Post-Doktoranden zur zweiwöchigen Sommerschule in Kristineberg

23.08.2013/Kristineberg, Kiel. Wie vermischen sich Wassermassen in verschiedenen Tiefen des Ozeans oder nahe der Küste? Was verraten die einzelligen Foraminiferen über die Lebensbedingungen am Meeresboden? Wie lassen sich wichtige Grunddaten wie Salzgehalt und Temperatur messen oder Nährstoffe und Gas im Wasser nachweisen? In der Sommerschule des Sonderforschungsbereichs (SFB) 754 „Klima-Biogeochemische Wechselwirkungen im tropischen Ozean“ erfahren die Doktoranden und Post-Doktoranden des SFB 754 mehr über die verschiedenen Themenbereiche des Wissenschafts-Netzwerks. Ziel der Sommerschule ist es, durch das Verständnis der unterschiedlichen Fachgebiete die interdisziplinäre Zusammenarbeit zu fördern. Die Sommerschule des SFB 754 findet vom 18. bis 30. August 2013 am Sven Lovén Zentrum für marine Wissenschaften im schwedischen Kristineberg statt.

Der Einstieg war stürmisch: Auf ihrer ersten Tagesfahrt wurden die Teilnehmer der Sommerschule des  Sonderforschungsbereichs (SFB) 754 „Klima-Biogeochemische Wechselwirkungen im tropischen Ozean“ auf dem Forschungsschiff SKAGERRAK in der Nordsee kräftig durchgeschaukelt. „Wer an solch einem Tag wichtige Handgriffe für die Probennahme und die Verarbeitung lernt, ist auf eine Karriere als Meeresforscher bestens vorbereitet“, kommentiert Dr. Christiane Schelten, Koordinatorin des SFB 754 und der Sommerschule. „Trotz der rauen See hat alles gut geklappt und unsere Proben haben interessante Daten geliefert. Seitdem herrschen optimale Wetterbedingungen.“

Nicht nur auf dem offenen Meer, auch in Fjorden in der Umgebung ließen die Jungwissenschaftler Multicorer hinab, um Proben vom Meeresboden zu gewinnen. Mit dem Kranzwasserschöpfer holten sie Wasserproben aus verschiedenen Tiefen an Deck, und mit dem Planktonnetz sammelten sie kleine Organismen aus Meer und Fjord. „Die kurzen Exkursionen führen sowohl in sauerstoffreiche und sauerstoffarme Gebiete als auch in Zonen, in denen kein Sauerstoff im Wasser enthalten ist. So bieten sich hervorragende Vergleichsmöglichkeiten“, so Schelten.

Mit den ersten praktischen Erfahrungen ging es in den Hörsaal und ins Labor. „Die zwei Wochen sind prall gefüllt mit Vorträgen und Praxis-Einheiten der verschiedenen am SFB 754 beteiligten Forschungsrichtungen“, fasst SFB-754-Sprecher Prof. Andreas Oschlies zusammen. Elf Referenten vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel und der Christian-Albrechts Universität sowie drei skandinavische Gastredner geben dem Forschernachwuchs einen Überblick über ihre Arbeiten innerhalb des  SFB 754 und themenrelevante Forschung. „Als Modellierer war ich selbst überrascht von den ausgeklügelten Methoden, mit denen die Daten gesammelt werden, aus denen auch unsere Modelle entstehen“, so Oschlies. „Ich bin mir sicher, das hier bei der Sommerschule neue interdisziplinäre Kooperationen entstehen, die nicht nur in der aktuellen, sondern auch in der nächsten Phase des SFB 754 bestehen bleiben.

Links:
Sonderforschungsbereich 754 Klima-Biogeochemische Wechselwirkungen im tropischen Ozean

Ansprechpartner:
Maike Nicolai (Kommunikation & Medien), Tel. 0431/600-2807, mnicolai(at)geomar.de

Probennahme mit dem Multicorer. Alle Fotos: Sally Soria-Dengg, GEOMAR
Johannes Hahn und Judith Meyer bei der Verarbeitung von DNA-Proben.
Die Teilnehmer der Sommerschule des SFB 754 am Bootssteg des Sven Lovén Zentrums für Marine Wissenschaften in Kristineberg.