Neue Kooperation ermöglicht bessere Erforschung des Roten Meers
- GEOMAR unterzeichnet Vereinbarung mit der Staatlichen Geologischen Behörde des Sudan -
Das Rote Meer ist für die Meeresforschung eine weltweit einzigartige Region. Das bis zu 360 Kilometer breite und etwa 2200 Kilometer lange Randmeer ist ein neu entstehender Ozean, in dem die gleichen Bedingungen herrschen wie vor vielen Millionen Jahren im sich öffnenden Atlantik. Gesäumt von artenreichen Korallenriffen stellt der fast 3000 Meter tiefe Grabenbruch auch ein einzigartiges Biotop dar. Für ausländische Forscherinnen und Forscher war es bislang aber sehr schwierig in dieser Region zu forschen. Mit der nun getroffenen Kooperation zwischen GEOMAR und der Geological Research Authority des Sudan erschließen sich vielfältige Möglichkeiten, auch den sudanesischen Teil des Roten Meeres in größerem Detail zu untersuchen als dies bislang der Fall war.
Die Kooperation mit dem Sudan begann bereits vor einigen Jahren und hat sich in diesem Sommer mit einer vierwöchigen Ausfahrt mit dem niederländischen Forschungsschiff Pelagia unter Leitung von Dr. Nico Augustin vom GEOMAR fortgesetzt. Dabei wurden die bestehende Meeresbodenkarten entlang der Rückenachse des Roten Meers um weitere 10.000 km2 erweitert und seismische Untersuchungen vorgenommen. „Ziel der jüngsten Expedition war die Untersuchung der internen Struktur des Meeresbodens. Er ist an vielen Stellen von gewaltigen submarinen Salz- und Sedimentmassen bedeckt, die sich wie mächtige Gletscher in das Rift des Roten Meeres“, erklärt Dr. Augustin.
Im Beisein des Botschafters der Republik Sudan in Berlin, seiner Exzellenz Badreldin M. Abdalla unterzeichneten heute der Direktor des GEOMAR, Prof. Dr. Peter Herzig, und Dr. Mohamed Abu Fatima Abdalla, Direktor des GRAS, ein „Memorandum of Understanding“, eine Erklärung zur Zusammenarbeit, in der der Rahmen der weiteren Forschungskooperation beschrieben wird. Neben Studien zum Magmatismus und zur Tektonik im Bereich der Rückenachse des Roten Meeres stehen die Themen mineralische Rohstoffe, Biologische Forschung und die gemeinsame Entwicklung und Nutzung von Forschungsgerät. Daneben ist die langfristig die Ausbildung und Weiterbildung von Wissenschaftlern und Studierenden geplant.