„Schatztruhe Meer“ – Biotechnologie aus dem Meer für unsere Zukunft

Kiel, 11.05.09: Schauen Sie Forschern bei ihrer Arbeit über die Schulter. Lernen Sie, welche Chancen und Potentiale Wirkstoffe aus dem Meer haben. Erfahren Sie, wie mit moderner und innovativer Forschung Medikamente aus dem Meer entstehen. Am Tag der offenen Tür im Kieler Wirkstoff-Zentrum im Rahmen der bundesweiten Kampagne „365 Orte im Land der Ideen“ gibt es am 16.05. spannende Einblicke in dieses zukunftsweisende Forschungsfeld.

Bei Rohstoffen aus dem Meer denkt man unwillkürlich an Öl, Kohle, Gas und vielleicht auch an Fische. Unsere Ozeane, die den größten Lebensraum auf unserem Planeten darstellen, bieten aber noch einen weiteren, zum größten Teil noch gar nicht entdeckten oder geborgenen Schatz: Wirkstoffe in marinen Organismen. Sie bieten ein hohes Potential, dem Menschen bei der Bewältigung schwerer Krankheiten zu helfen. Stoffe, die Meeresbewohner verwenden, um Feinde abzuwehren oder unter schwierigen Bedingungen zu überleben, können auch dem Menschen nutzen. Das Kieler Wirkstoff-Zentrum am Leibniz-Institut für Meereswissenschaften (IFM-GEOMAR) widmet sich der Aufgabe, solche Wirkstoffe zu finden und daraus letztendlich marktfähige Produkte für die pharmazeutische Industrie zu entwickeln. Dies geschieht in enger Kooperation mit Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft.

Für sein innovatives Engagement an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Gesellschaft wird das Kieler Wirkstoff-Zentrum (KiWiZ) am 16. Mai im Rahmen des bundesweit ausgetragenen Innovationswettbewerbs „365 Orte im Land der Ideen“ ausgezeichnet. An diesem Tag öffnet das am Kiel Kanal 44 gelegene KiWiZ von 11 bis 17 Uhr seine Türen für interessierte Besucher.

Der Leiter des Kieler Wirkstoff-Zentrums, Prof. Johannes F. Imhoff, freut sich auf viele wissenshungrige Gäste. „Dies ist eine einmalige Chance einen Einblick in ein aktuelles Feld der Meeresforschung zu bekommen, das aufgrund seiner Komplexität normalerweise für den Bürger nicht zugänglich ist. Wir möchten vermitteln, warum diese aufwändige Forschung für den Menschen nützlich ist und das es sinnvoll ist, in diesen zukunftsträchtigen Zweig der Meeresforschung zu investieren“, so Prof. Imhoff weiter.

Anlässlich der Preisverleihung betonte Till Keulen von der Deutschen Bank Kiel: „Die Ozeane dieser Welt bergen eine große Bandbreite an unerforschten Möglichkeiten. Im medizinischen Bereich beispielsweise können die Wirkstoffe der maritimen Bewohner ungeahnte Erkenntnisse bieten. Deshalb ist es von enormer Bedeutung, Forschungen auf diesem Gebiet zu gewährleisten. Die Wissenschaftler hier in Kiel leisten einen signifikanten Beitrag zur Erkundung dieses medizinischen Potentials. Das ist beispielhaft für Deutschland und leistet einen wichtigen Beitrag für unsere gesundheitliche Zukunft.“

Für Prof. Dr. Colin Devey, stellvertretender Direktor des Leibniz-Instituts für Meereswissenschaften (IFM-GEOMAR) ist das KiWiZ eines der Leuchtturmprojekte an der Schnittstelle zwischen grundlagenorientierter und angewandter Forschung. „Die marine Wirkstoffforschung bietet unserer Ansicht nach ungeahnte Möglichkeiten. Mit der Stärkung dieser Forschungsrichtung am IFM-GEOMAR wollen wir diesen Bereich von der Grundlagenforschung hin zur Anwendung entwickeln mit der Perspektive einer wirtschaftlichen Nutzung“, erklärte Prof. Devey weiter.

Kerndaten:

Was: Tag der offenen Tür im Kieler Wirkstoff-Zentrum

Wann: Samstag, 16. Mai, um 11 - 17 Uhr

11.15 Uhr Übersichtsreferat „Apotheke aus dem Meer“, Prof. Dr. Johannes F. Imhoff, Leiter des Kieler Wirkstoff-Zentrums
Thematische Rundgänge:
13.00 Uhr: Thematischer Rundgang „Appetit auf Meer - Was können marine mikrobielle Ressourcen zur Nahrungsmittelveredlung beitragen?“
14.00 Uhr: Thematischer Rundgang „Das Meer – eine Schatztruhe für die medizinische Wirkstoffsuche“
15.00 Uhr: Thematischer Rundgang „Pflanzenschutz aus dem Meer"
16.00 Uhr: Thematischer Rundgang „Neue Rohstoffe und Kosmetikkonzepte aus dem Meer“

Wo: Kieler Wirkstoff-Zentrum, Am Kiel Kanal 44, 24106 Kiel

Kontakt:

Dr. Andreas Villwock, GEOMAR (Öffentlichkeitsarbeit), Tel.: 0431-600-2802, avillwock@geomar.de