ADRICRUST - Struktur und Deformation der Kruste der Adriatischen Platte an der Übergangszone der Dinariden-Helleniden
Acronym
ADRICRUST
Titel
ADRICRUST - Struktur und Deformation der Kruste der Adriatischen Platte an der Übergangszone der Dinariden-Helleniden
Kurzbeschreibung
Mit dem Projekt ADRICRUST schlagen wir im Rahmen des SPP „DEFORM“ vor, die Lithosphären-Struktur der Adriatischen Platte am östlichen Rand der Adria, nahe dem Übergang der Dinariden zu den Helleniden, zu studieren. Es soll ebenfalls untersucht werden ob an Land beobachtete Variationen in Deformation und Orogenese mit möglichen Variationen in der Adriatischen Platte im Zusammenhang stehen. In SPP-Phase 1 streben wir die Finanzierung von Schiffszeit und Landstationen zur Datenerfassung in einem amphibischen seismischen Experiment an. In diesem multi-skalen Ansatz sind unsere Hauptziele aktive Deformation in der Adria sowie die seismische Geschwindigkeitsverteilung, in der Kruste bis hin zum obersten Mantel, abzubilden. Kenntnisse über die physikalischen Eigenschaften der Kruste tragen dazu bei, Prozesse im Mantel mit Oberflächenstrukturen zu verknüpfen. Die neuen geophysikalischen Daten sollen geologisch interpretiert und mit Studien an Land verknüpft werden, um ein geologisches Abbild vom Meer bis zum Gebirge zu erzeugen. Darüber hinaus werden wir Modelle zur Kontinent-Kontinent-Kollision testen. Das vorgeschlagene Projekt leistet einen Beitrag zur Georisiken-Abschätzung in der Adria-Region, insbesondere wird das Verständnis zu submarinen Erdrutschen, Verwerfungen und Seismizität in der küstennahen Region erweitert. Letztere hat in der Region in der Vergangenheit mehr als 10000 Todesopfer gefordert. Unsere wichtigsten Forschungsfragen sind: Wie ist die Tiefenstruktur der adriatischen Kruste? Wie korrelieren Geometrie und Krusteneigenschaften der adriatischen Platte mit Veränderungen der Geometrie und Kinematik der aktiven Plattengrenze am Dinariden-Helleniden-Übergang? Wie tief ist die Moho entlang der Deformationsfront? Wie sind Verteilung, Typen und Geometrie der aktiven Störungen? Wie schiebt sich eine Kontinentalplatte unter eine andere Kontinentalplatte? Mit der Inbetriebnahme des neuen FS METEOR IV im Jahr 2026 und dem FS Maria S. Merian, das das Mittelmeer bedient, werden wir in den ersten 3 Jahren des SPP Schiffszeit beantragen. Nach einem ersten Prozessing werden die Daten anderen SPP-Gruppen zur Verfügung gestellt. Das vorgeschlagene Projekt bezieht sich hauptsächlich auf die SPP-Themen 2 (Prozesse im Störungsmaßstab) und 1 (Prozesse im Plattenmaßstab). Die Ergebnisse können zu allen drei Forschungsthemen beitragen. Das Projekt bewegt sich vorwiegend in Tätigkeitsfeld A (geophysikalische Bildgebung) und teilweise in B. Mit ADRICRUST tragen wir zur seismo-tektonischen Kartierung der Adria-Region im marinen Bereich bei. Neben der zuvor beschriebenen Beantragung von Schiffszeit für neue marine geophysikalische Daten am Dinariden-Helleniden-Übergang, umfasst unser Vorschlag auch die Bergung von 15 Stationen eines geplanten OBS-Langzeitnetzwerks an der Kefalonia-Störungszone (KAROS-Projekt). Zusätzlich unterstützen wir Nebennutzer-Anträge für Schiffszeit während der vorgeschlagenen Expedition für eigene Messungen off-shore.
Start
November 2025
Ende
Oktober 2028
Bewilligungssumme (gesamt)
216000
Bewilligungssumme (GEOMAR)
216000
Zuwendungsgeber / Programm
-
DFG
/ Priority Programmes, Subproject of SPP 2497
Koordination
Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel (GEOMAR), Germany
Kontakt
Partner
Christian-Albrechts-Universität (CAU), Germany
University of Oxford, UK
National Oceanography Centre (NOC), UK
University of Oxford, UK
National Oceanography Centre (NOC), UK