Kohlenstoffaufnahme im Ozean

Nach aktuellen Berechnungen müssten bis zum Jahr 2100 zwischen 350 und 780 Milliarden Tonnen Kohlendioxid aus der Atmosphäre entnommen werden, um die versprochenen Klimaziele zu erreichen. Diskutiert werden hierbei verschiedene Methoden, dabei richtet sich der Blick verstärkt auch auf den Ozean. Durch verschiedene Maßnahmen ließe sich die Aufnahme von Kohlendioxid aus der Atmosphäre in den Ozean zukünftig verstärken. Dazu zählen die Einlagerung von CO2 in submarinen Gesteinsschichten (CCS) oder naturnahe Maßnahmen durch die Restauration kohlenstoffspeichernder Küstenökosysteme (Blue Carbon Management), die Verstärkung der chemischen CO2-Aufnahme und -bindung durch die Alkalinitätserhöhung im Ozean oder auch künstlicher Meeresauftrieb.

 

Mehr zu den einzelnen Technologien für marine Kohlenstoffaufnahme

Marine Kohlenstoffspeicher in Dekarbonisierungspfaden (CDRmare)

In der neuen Forschungsmission Marine Kohlenstoffspeicher in Dekarbonisierungspfaden (CDRmare) der Deutschen Allianz Meeresforschung (DAM) untersuchen Forschende seit 2021 wie und in welchem Umfang der Ozean eine wesentliche Rolle bei der Entnahme und Speicherung von CO2 aus der Atmosphäre spielen und so dazu beitragen kann, den Klimawandel innerhalb der vom Pariser Abkommen gesetzten Grenzen zu halten. In sechs Forschungsverbünden werden verschiedene Methoden der marinen CO2-Entnahme und Speicherung (Alkalinisierung, Blue Carbon, Künstlicher Auftrieb, CCS) hinsichtlich ihres Potenzials und ihrer Risiken untersucht. Die Forschungsmission wird damit eine wichtige Entscheidungshilfe bei der Entwicklung der Klima-Strategie liefern. 

 

Ocean-based Negative Emission Technologies (OceanNETs)

Wissenschaftler*innen aus 14 Institutionen in sechs Ländern beschäftigen sich im Rahmen des von der EU geförderten und vom GEOMAR koordinierten Projekts OceanNETs mit den Chancen und Risiken ozeanbasierter Technologien für ­negativen Emissionen. Bisher waren solche Technologien für negative Emissionen (NETs) vor allem für das Festland diskutiert worden. Das Wissen über ozeanbasierte NETs ist nach wie vor begrenzt, obwohl der Ozean schon wegen seiner Oberfläche und seines Volumens eine hohe Kapazität zur Kohlenstoffaufnahme und -speicherung besitzt. Ziel ist es herauszufinden, ob ozeanbasierte NETs eine wesentliche und nachhaltige Rolle bei der Erreichung von Klimaneutralität im Sinne des Pariser Klimaabkommens spielen können. Es wird auch untersuchen, welche Auswirkungen sie auf Politik, Wirtschaft und Gesellschaft haben können.

 

News zur Kohlenstoffaufnahme im Ozean

Ausbringen eines Planktonetzes
22.03.2024

Auf Kurs für eine gesündere Ostsee

Statement des GEOMAR zum Aktionsplan Ostseeschutz 2030

Mesokosmen an der Kieler Förde
04.03.2024

Kohlendioxid mit Hilfe des Ozeans speichern – aber sicher

Forschung des GEOMAR liefert wichtige Impulse für politische Entscheidungen

Ausbringen der Mesoskosmen an der Pier vor dem Kieler Aquarium für das Experiment im Rahmen von Ocean Alk-Align.
19.02.2024

Der Ozean als Verbündeter im Klimaschutz: Wie beeinflusst marine Alkalinitätserhöhung das Leben im Meer?

Mehrwöchiges Experiment im Rahmen des internationalen Forschungsprojekts Ocean Alk-Align startet in Kiel

 

 

Gezielte Kohlendioxid-Entnahme
Welche Möglichkeiten meeresbasierte Verfahren bieten und wie diese erforscht werden – Aktuelle CDRmare Factsheets zusammengefasst in einer Broschüre

  • GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel
    Kommunikation und Medien
    Tel 0431 600-2807
    Mail media(at)geomar.de