
Sedimentkerne – Stichproben zur Entschlüsselung der Erdgeschichte
Das größte Umweltarchiv überhaupt ist der Meeresboden. Ständig lagern sich abgestorbene Organismen auf dem Grund der Meere ab. Die Überreste der Lebewesen in Kalkgesteinen enthalten Hinweise über die Umweltbedingungen zu ihren Lebzeiten. Weiterhin befinden sich in vielen Schichten auch Partikel aus mineralischem Material wie Ton, Sand und Steinen, die von Flüssen, Winden und Gletschern ins Meer eintragen wurden.
Die detaillierte Beprobung dieser organischen und mineralischen Überreste vergangener Zeiten in den Sedimentkernen liefert den Forschenden wichtige Informationen über das früher auf unserer Erde herrschende Klima und die Meeresströmungen, den Stoffhaushalt und die Wechselwirkung zwischen Sediment und Meerwasser sowie die Entwicklung magmatischer Systeme.
Zunehmend werden Sedimentkerne auch in den Bereichen Rohstoff- und Naturgefahrenforschung genutzt. So dienen sie zur Untersuchung von mineralischen Rohstoffen in hydrothermalen Systemen und der Stabilität von Kontinentalhängen. Sedimentkerne können auch genaue Hinweise über markante Ereignisse, wie zum Beispiel schnelle Meeresspiegelschwankungen oder Vulkanausbrüche liefern.
Fotostory: Wie gelangt man an Ozean- und Klimadaten im Meeresboden?
