Gute Wissenschaftliche Praxis

Wissenschaftliches Fehlverhalten stellt eine Gefahr für davon betroffene Wissenschaftler und Institutionen dar. Es schadet dem Ansehen und der Karriere der an solchem Verhalten beteiligten Wissenschaftler und der von solchem Verhalten betroffenen Menschen. Letztendlich untergräbt wissenschaftliches Fehlverhalten die Grundlage unsererer Arbeit, nämlich das Vertrauen der Gesellschaft in die Wissenschaft.

Trotzdem nimmt das wissenschaftliche Fehlverhalten aus verschiedenen Gründen zu. Deshalb bitten wir alle bei GEOMAR, auch wenn Sie sich unter Druck gesetzt fühlen, Verstöße gegen die gute wissenschaftliche Praxis in Ihrem wissenschaftlichen Umfeld nicht zu ignorieren und sich keinesfalls an solchen Verstößen zu beteiligen. Das Ignorieren von wissenschaftlichem Fehlverhalten ist selbst ein wissenschaftliches Fehlverhalten.

Nachfolgend finden Sie eine Liste der häufigsten Verstöße gegen gute wissenschaftliche Praxis, um Ihnen einen Überblick zu geben, worüber wir hier sprechen.

  • Hinzufügen von "großen" Namen als Co-Autoren, um die Veröffentlichung zu erleichtern.
  • Weglassen von Co-Autoren
  • „Anpassung“ der statistischen Verfahren
  • Diebstahl von Ideen aus vertraulichen Dokumenten, z.B. aus unveröffentlichten Manuskripten oder Projektanträgen
  • „Verstecken“ von unerwünschten Daten
  • Ablehnung konkurrierender Artikel oder Projektanträge
  • Diebstahl von Daten oder Proben
  • Plagiat
  • Datenfälschung

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat Richtlinien zur guten wissenschaftlichen Praxis erstellt. In Abstimmung mit der DFG und angelehnt an ihre Richtlinien hat GEOMAR einen Kodex zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis angenommen, den Sie hier finden:

GEOMAR-Leitlinien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis

Die vollständigen DFG-Richtlinien finden Sie unter:

https://www.dfg.de/download/pdf/foerderung/rechtliche_rahmenbedingungen/gute_wissenschaftliche_praxis/kodex_gwp.pdf

Ombudspersonen für die Wahrung der Grundsätze guter wissenschaftlicher Praxis

Wenn Sie meinen wissenschaftliches Fehlverhalten zu beobachten können Sie sich entweder direkt an die beteiligten Personen wenden (oft wissen sie nicht, dass sie etwas falsch machen) oder Sie können sich an eine der Ombudspersonen bei GEOMAR, an die zentrale Ombudsperson der Helmholtz-Gemeinschaft oder an das Gremium "Ombudsman für die Wissenschaft" bei der DFG wenden. Ihr Fall wird streng vertraulich und unparteiisch behandelt. Meistens können solche Fälle in Diskussionen gelöst werden, aber es gibt auch Verfahren, um schwerwiegendere Fälle von wissenschaftlichem Fehlverhalten zu behandeln.

Die Feststellung wissenschaftlichen Fehlverhaltens und die Verhängung von Sanktionen ist nicht Aufgabe von Ombudspersonen. Bei begründetem Anfangsverdacht wissenschaftlichen Fehlverhaltens können sie jedoch den Unterausschuß für Fehlverhaltenhaltensangelegenheiten der DFG oder ähnliche Ermittlungsgremien, z.B. an Universitäten, einschalten.

Die Ombudspersonen des GEOMAR sind momentan PD Dr. Florian Weinberger und PD Dr. Christa Marandino. Sie können sie jederzeit persönlich kontaktieren oder über ombuds(at)geomar.de erreichen. Die Ombudspersonen des GEOMAR dienen als Anlaufstelle bei Unstimmigkeiten, Verdachtsmomenten und Streitfragen und können beraten, vermitteln und Vorwürfe wissenschaftlichen Fehlverhaltens auf Grundlage der einrichtungsinternen Leitlinie prüfen.

Darüber hinaus steht "Ombudsman für die Wissenschaft" allen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unmittelbar und unabhängig von einer Beteiligung der DFG zur Beratung und Unterstützung in Fragen guter wissenschaftlicher Praxis und ihrer Verletzung durch wissenschaftliche Unredlichkeit zur Verfügung. "Ombudsman für die Wissenschaft" ist entsprechend einer Empfehlung der "Kommission Selbstkontrolle in der Wissenschaft" (Empfehlung 16) durch den Senat der DFG als unabhängiges Gremium eingerichtet worden. Auch "Ombudsman für die Wissenschaft" versteht sich als Beratungs- und Vermittlungseinrichtung. Dies betrifft insbesondere auch die Beratung von Personen, die wissenschaftliches Fehlverhalten gegenüber Ermittlungsgremien zur Kenntnis gebracht haben und dadurch Sanktionen ausgesetzt sind.

Weiterführende Dokumente und Links:

  • PD Dr. Florian Weinberger
    GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel
    Forschungsbereich 3: Marine Ökologie
    Düsternbrooker Weg 20 
    24105 Kiel
    Tel.: 0431 - 600-4516
    Fax: 0431 - 600-1671
    fweinberger(at)geomar.de

    Prof. Dr. Christian Berndt
    Forschungsbereich 4: Dynamik des Ozeanbodens
    Wischhofstr. 1-3
    24148 Kiel
    Tel.: 0431 - 600 - 2273
    Fax: 0431 - 600 - 2922
    cberndt(at)geomar.de 

    Dr. Christa Marandino
    Forschungsbereich 2: Marine Biogeochemie
    Düsternbrooker Weg 20
    24105 Kiel
    Tel.: 0431 - 600 - 4219
    cmarandino(at)geomar.de