„Den Ozean entdecken“ beim Helmholtz-Tag der Schülerlabore
GEOMAR beteiligt sich an bundesweiter Aktion der Helmholtz-Gemeinschaft
Forschungs- und Recherchearbeiten „mit Biss“ – das haben sich 16 Schülerinnen und Schüler der 5. Klassen der Max-Planck-Schule Kiel von einem gemeinsamen Projekttag am GEOMAR gewünscht. Arbeiten, die sie in den kommenden Monaten auch an ihrer Schule fortführen können. Und auch wenn Weihnachten noch nicht ganz vor der Haustür steht, haben die Ozeanforscher ihnen diesen Wunsch erfüllt - und nicht zu knapp: „Erst haben wir einen Vortrag über Meeresströmungen bekommen, und dann selber Experimente dazu gemacht und darüber gesprochen“, berichtet Jannek (11 Jahre). „Da konnte man richtig sehen, wie das Salzwasser in die Ostsee fließt. Und dann haben wir gelernt, warum die Tiere am Meeresboden manchmal nicht genug Luft bekommen, haben selber Plankton gefangen und unter dem Mikroskop angesehen“, fährt er begeistert fort. Und auf die Frage, was davon ihm denn am besten gefallen hätte, kommt wie aus der Pistole geschossen: „Alles!“
Der Projekttag mit der Max-Planck-Schule fand im Rahmen des zweiten bundesweiten Helmholtz-Tags der Schülerlabore statt. Dieser Tag erlaubt Schülern an insgesamt 30 Standorten der Helmholtz Gemeinschaft altersgerechte Einblicke in die Forschungsvielfalt der jeweiligen Zentren. Thema am GEOMAR war dieses Jahr die Entstehung sogenannter Sauerstoffminimumzonen im Ozean, die ein Schwerpunkt der Forschungsarbeit im Sonderforschungsbereich SFB 754 der Deutschen Forschungsgemeinschaft sind. Ein umfassender Eindruck von verschiedenen Facetten dieses Phänomens sollte den Auftakt zu dem Schulprojekt „Den Ozean entdecken“ liefern, das die Schüler sich für die nächsten Monate ausgewählt haben. „Wichtig war uns dabei nicht so sehr, spezifisches Wissen zu vermitteln,“ erläutert Dr. Joachim Dengg, zuständig für die Schulkooperationen des GEOMAR, „sondern vor allem Neugier zu wecken und bereits frühzeitig deutlich zu machen, dass sich naturwissenschaftliche Fragestellungen nicht immer in einzelne Schulfächer auftrennen lassen, von denen man später manche sogar gezielt abwählen kann.“ Deshalb erwartete die Schüler auch ganz bewusst ein Thema, wo Physik, Chemie und Biologie oft tief ineinander greifen, und wo ganz nebenbei auch noch Mathematik oder Englisch auftauchen können. „Die eigentliche Lektion soll sein: Augen auf in allen Schulfächern, denn man weiß nie, was noch alles wichtig sein wird“, so Dr. Dengg.
Diese Botschaft kam den Lehrkräften natürlich sehr entgegen. Hilke Niemann, Lehrerin für Mathematik und Physik an der Max-Planck-Schule: „Ich bin sehr gespannt, was für Projektthemen sich die Schülerinnen und Schüler nun aus dieser Palette für ihre eigenen Arbeiten heraussuchen werden. Aber ein Bereich wie die Meeresforschung ist natürlich hervorragend geeignet, das Schubladendenken von ‚hier Physik’ und ‚dort Biologie’ dauerhaft aufzubrechen.“ Und selbst die Kunst soll in den Arbeiten einen Platz einnehmen, denn gefragt sind nicht nur Experimentierfreudigkeit und Verständnis, sondern auch eine ansprechende Darstellung der Erkenntnisse. Ob diese Kombination auch tatsächlich gelungen ist, wird sich dann im Frühjahr zeigen, wenn die kleinen Gäste selber zum Gegenbesuch einladen, um den Mitarbeitern des GEOMAR die Ergebnisse ihrer Projekte zu präsentieren.
Ansprechpartner:
Dr. Joachim Dengg (GEOMAR, Schulprogramme), jdengg(at)geomar.de
Jan Steffen (GEOMAR, Kommunikation & Medien), Tel.: 0431 600-2811, jsteffen(at)geomar.de