Prof. Dr. Lucy Carpenter von der University of York hielt heute einen Vortrag im Rahmen der Marie Tharp Lecture Series des GEOMAR Women's Executive Boards. Foto: Jan Steffen/GEOMAR
Prof. Dr. Lucy Carpenter istLeiterin der Abteilung Physikalische und Atmosphärische Chemie an der University of York. Foto: Jan Steffen/GEOMAR
Beim Get-Together nach der Vorlesung konnten junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die fachlichen Themen vertiefen, aber auch Fragen zu Karrieremöglichkeiten in der Forschung stellen. Foto: Jan Steffen/GEOMAR

Die sich ändernden Auswirkungen mariner Halogene auf die Atmosphäre

Prof. Dr. Lucy Carpenter von der University of York hält Marie Tharp Lecture am GEOMAR

06.06.2019/Kiel. Im Ozean gebildete Halogenverbindungen, die Chlor, Brom und Jod enthalten, beeinflussen sowohl die Chemie der Troposphäre als auch der Stratosphäre. Sie wirken dabei hauptsächlich als ozonabbauende Substanzen. Dr. Lucy Carpenter, Professorin für physikalische und atmosphärische Chemie an der University of York (Großbritannien) untersucht die Mechanismen, die für die Freisetzung dieser Substanzen aus den Ozeanen verantwortlich sind. Heute präsentierte Prof. Dr. Lucy Carpenter im Rahmen der Marie-Tharp Lecture Series am GEOMAR die weitreichenden Auswirkungen von Halogenen auf die Chemie der Atmosphäre über den Weltmeeren. In ihrem Vortrag konzentrierte sie sich auf die Jodchemie, deren Hauptquelle für die Atmosphäre vermutlich anorganisches Jod aus dem Meer ist. Prof. Carpenter stellte Fortschritte beim Verständnis der Chemie und des Austauschs halogenierter Gase und der sich möglicherweise ändernden Auswirkungen auf die Atmosphäre vor.

Lucy Carpenter begann ihr Chemiestudium an der Universität von Bristol in Großbritannien. Nach einem Auslandsjahr in Mexiko kehrte sie nach Großbritannien zurück, um an der University of East Anglia (UEA) zu promovieren. Nach ihrer ersten Postdoc-Position an der UEA zog sie nach Australien und dann nach Leeds in Großbritannien, bevor sie im Jahr 2000 ihre erste Stelle an der University of York erhielt. 2009 wurde Lucy Carpenter Professorin für physikalische und atmosphärische Chemie in York. Seitdem ist sie dort Leiterin der Abteilung Physikalische und Atmosphärische Chemie und Vorsitzende des Forschungsausschusses und stellvertretende Abteilungsleiterin für Forschung am Department of Chemistry. Sie arbeitete von 2003 bis 2016 in Teilzeit, um mehr Zeit für ihre wachsende Familie zu haben. Während dieser Zeit erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, saß in mehreren internationalen Komitees, war Hauptautorin des „WMO Scientific Assessment of Ozone Depletion“ und gründete das kapverdische Atmosphärenobservatorium, das sie bis heute betreibt. 2018 erhielt sie für ihre herausragenden wissenschaftlichen Leistungen den „Wolfson Research Merit Award“ der „Royal Society“.

Die "Marie Tharp Lecture Series" wird vom Women's Executive Board (WEB) des GEOMAR veranstaltet. Das WEB lädt international renommierte Wissenschaftlerinnen dazu ein, ihre wissenschaftlichen Arbeiten in Kiel vorzustellen, um vor allem jungen Wissenschaftlerinnen als Vorbilder zu dienen. Nach dem Vortrag von Prof. Carpenter wurde das anschließende Get-Together erstmals sowohl für Wissenschaftlerinnen als auch für Wissenschaftler geöffnet. Alle jungen Wissenschaftler hatten die Möglichkeit, sich mit der renommierten Referentin auszutauschen und mögliche Karrierewege zu diskutieren.

Prof. Dr. Lucy Carpenter von der University of York hielt heute einen Vortrag im Rahmen der Marie Tharp Lecture Series des GEOMAR Women's Executive Boards. Foto: Jan Steffen/GEOMAR
Prof. Dr. Lucy Carpenter von der University of York hielt heute einen Vortrag im Rahmen der Marie Tharp Lecture Series des GEOMAR Women's Executive Boards. Foto: Jan Steffen/GEOMAR
Prof. Dr. Lucy Carpenter istLeiterin der Abteilung Physikalische und Atmosphärische Chemie an der University of York. Foto: Jan Steffen/GEOMAR
Prof. Dr. Lucy Carpenter istLeiterin der Abteilung Physikalische und Atmosphärische Chemie an der University of York. Foto: Jan Steffen/GEOMAR
Beim Get-Together nach der Vorlesung konnten junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die fachlichen Themen vertiefen, aber auch Fragen zu Karrieremöglichkeiten in der Forschung stellen. Foto: Jan Steffen/GEOMAR
Beim Get-Together nach der Vorlesung konnten junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die fachlichen Themen vertiefen, aber auch Fragen zu Karrieremöglichkeiten in der Forschung stellen. Foto: Jan Steffen/GEOMAR