Professor Dr. David Thieltges, Königlich Niederländisches Institut für Meeresforschung und Universität Groningen, erhielt die 29. Petersen-Exzellenzprofessur der Prof. Dr. Werner-Petersen-Stiftung. Foto: Thomas Eisenkrätzer, GEOMAR

Professor Dr. David Thieltges, Träger der 29. Petersen-Exzellenzprofessur (Mitte) mit Frank Spiekermann, Verwaltungsdirektor des GEOMAR (links) und Laudator Professor Dr. Thorsten Reusch (rechts), Leiter des Forschungsbereichs Marine Ökologie am GEOMAR. Foto: Thomas Eisenkrätzer, GEOMAR

Dr. Christian Zöllner, stellvertretender Vorsitzender und Geschäftsführer (links), und Dr. h..c. Klaus-Jürgen Wichmann, Vorsitzender der Prof. Dr. Werner-Petersen-Stiftung (rechts), gratulierten Professor Dr. David Thieltges (Mitte) zur 29. Petersen-Exzellenzprofessur. Foto: Thomas Eisenkrätzer, GEOMAR

In seinem Festvortrag „Die ökologische Bedeutung von Parasiten in Meeresökosystemen“ berichtete Professor Dr. David Thieltges über die komplexen Lebensweisen von Parasiten. Foto: Thomas Eisenkrätzer

Mitglieder der Orchesterakadmie Schleswig-Holstein sorgten für den musikalischen Rahmen. Foto: Thomas Eisenkrätzer, GEOMAR

Im Rahmen seiner Exzellenz-Professur sprach Professor Dr. David Thieltges in Kiel mit Studierenden über seinen Werdegang und seine Forschungsarbeit. Foto: Ilka Thomsen/GEOMAR

Das Küstenökosystem Wattenmeer. Im marinen Bereich beherbergen besonders viele Parasiten. Das liegt daran, dass sie dort eine große Anzahl von geeigneten Wirten vorfinden, wie Schnecken, Muscheln, Krabben, Fische und Vögel. Illustration: Michael Papenberg/IWSS

Zerkarie (links) und Metazerkarie (rechts), zwei Stadien von parasitären Saugwürmern. Auf dem Weg vom ersten zum zweiten Zwischenwirt, werden sie von einer Vielzahl von Organismen gefressen oder anderweitig aus dem Wasser entfernt, ohne dass diese selber als Wirte dienen. Fotos: Katrin Prinz, David Thieltges/NIOZ

Doppelgesichter mit wichtiger Funktion für die Ozeangesundheit

Parasiten in marinen Nahrungsnetzen stehen im Mittelpunkt der Forschung von Professor Dr. David Thieltges, der heute die 29. Petersen-Exzellenzprofessur erhält

06.11.2023/Kiel. Mit seinen Arbeiten im Bereich der marinen Parasiten-Ökologie hat Professor Dr. David Thieltges vom Königlich Niederländischen Institut für Meeresforschung und der Universität Groningen wichtige Erkenntnisse zum Funktionieren mariner Ökosysteme und zur Ozeangesundheit beigetragen. Dafür zeichnet ihn die Prof. Dr. Werner-Petersen-Stiftung heute am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel mit der 29. Petersen-Exzellenzprofessur aus. Die Exzellenz-Professur stärkt auch die Zusammenarbeit des Preisträgers mit Kieler Meeresforschenden in der Forschungsinitiative Ocean Health.

Parasiten haben keinen guten Ruf: Sie können schwere Krankheiten bei Menschen und Tieren auslösen oder ökonomischen Schaden verursachen. Weniger bekannt ist, dass sie auf der anderen Seite wichtige Dienste für die Ozeangesundheit als Grundlage für das Funktionieren mariner Ökosysteme leisten. Die doppelgesichtige Rolle der oft nur als unliebsam wahrgenommenen Organismen verändert sich durch den globalen Wandel, etwa durch die zunehmende Erwärmung oder Einschleppung fremder Arten in eingespielte Lebensgemeinschaften. Diese Veränderungen bilden einen Schwerpunkt in der ökologischen Parasitenforschung.

Professor Dr. David Thieltges, Senior Scientist am Königlich Niederländischen Institut für Meeresforschung (Koninklijk Nederlands Instituut voor Zeeonderzoek, NIOZ) und Honorarprofessor an der Universität Groningen treibt den wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn in diesem Gebiet maßgeblich voran. In seiner Forschungsgruppe untersucht er mit Hilfe von Labor- und Feldversuchen die Auswirkungen von Parasiten auf marine Wirtsindividuen, -populationen und -gemeinschaften. Außerdem verfolgt er Muster und Prozesse, die der Infektion von Meereswirten zugrunde liegen. Mit Hilfe von literaturbasierten Datensätzen sowie biogeografischen und makroökologischen Ansätzen entschlüsselt er die Antriebskräfte für die Entwicklung des Parasitismus im Meer im Laufe der Evolution.

Für seine herausragende Forschung erhält er heute bei einer öffentlichen Abendveranstaltung am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel die 29. Petersen-Exzellenzprofessur der Prof. Dr. Werner-Petersen-Stiftung. In seinem Festvortrag „Die ökologische Bedeutung von Parasiten in Meeresökosystemen“ berichtet Professor Dr. Thieltges über die komplexen Lebensweisen dieser Organismen.

„David Thieltges hat früher als viele andere Forschende erkannt, wie wichtig die Biodiversität von Parasiten für das Funktionieren von Nahrungsnetzen ist. Wir freuen uns daher auf einen gemeinsamen Kursteil in unserem Studiengang Biologische Ozeanographie zu diesem Thema im Sommersemester 2024“, so Laudator Professor Dr. Thorsten Reusch, Leiter des Forschungsbereichs Marine Ökologie am GEOMAR. „Gleichzeitig trägt dieser Preis dazu bei, die internationale Vernetzung zur Kieler Forschungsinitiative Ocean Health zu verstärken.“

„Wir gratulieren Professor Dr. Thieltges zu der verdienten Auszeichnung und danken der Prof. Dr. Werner-Petersen-Stiftung für die erneute Möglichkeit, eng mit einem führenden Vertreter eines hoch speziellen, gesellschaftlich relevanten Fachgebiets zusammen arbeiten zu können“, sagt GEOMAR-Direktorin Professorin Dr. Katja Matthes. „Unsere gemeinsame Forschung und der Austausch über wissenschaftliche Karrierestufen hinweg steigert das Bewusstsein für die Bedeutung von Parasiten im Ökosystem Ozean und stärkt so auch unsere Kieler Forschungsinitiative zu Ozeangesundheit.“

Herzliche Glückwünsche sprachen auch der Vorsitzende der Stiftung, Dr. h.c. Klaus-Jürgen Wichmann, sowie der stellvertretende Vorsitzende und Geschäftsführer, Dr. Christian Zöllner, aus.

Die Prof. Dr. Werner-Petersen-Stiftung aus Schleswig-Holstein fördert herausragende Leistungen aus Wissenschaft, Forschung, Technik und Kultur. Unter anderem werden Exzellenzprofessuren an internationale Wissenschaftler:innen vergeben. Hierbei wird auf ein starkes Engagement in der Nachwuchsförderung geachtet. Die mit 20.000 Euro dotierte Auszeichnung ist mit einem Forschungsaufenthalt am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel verbunden.

In der Serie „Meet the Prof” des Nachwuchsförderungsprogramms Foster Young Ocean Researcher Development (FYORD) des Forschungsschwerpunktes Kiel Marine Science (KMS) der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und des GEOMAR stellt Professor Dr. Thieltges seine Forschung am Nachmittag vor der Preisverleihung jungen Wissenschaftler:innen vor.

Professor Dr. David Thieltges

Professor Dr. David Thieltges, Königlich Niederländisches Institut für Meeresforschung und Universität Groningen, erhielt die 29. Petersen-Exzellenzprofessur der Prof. Dr. Werner-Petersen-Stiftung. Foto: Thomas Eisenkrätzer, GEOMAR

Professor Dr. David Thieltges, Träger der 29. Petersem-Exzellenzprofessur (Mitte) mit Frank Spiekermann, Verwaltungsdirektor des GEOMAR (links) und Laudoator Professor Dr. Thorsten Reusch (rechts), Leiter des Forschungsbereichs Marine Ökologie am GEOMAR.

Professor Dr. David Thieltges, Träger der 29. Petersen-Exzellenzprofessur (Mitte) mit Frank Spiekermann, Verwaltungsdirektor des GEOMAR (links) und Laudator Professor Dr. Thorsten Reusch (rechts), Leiter des Forschungsbereichs Marine Ökologie am GEOMAR. Foto: Thomas Eisenkrätzer, GEOMAR

Dr. Christian Zöllner, stellvertretender Vorsitzender (links), und Dr. h..c. Klaus-Jürgen Wichmann, Geschäftsführer der Prof. Dr. Werner-Petersen-Stiftung  (rechts), gratulierten Professor Dr. David Thieltges (Mitte) zur 29. Petersen-Exzellenzprofessur. Foto: Thomas Eisenkrätzer, GEOMAR

Dr. Christian Zöllner, stellvertretender Vorsitzender und Geschäftsführer (links), und Dr. h..c. Klaus-Jürgen Wichmann, Vorsitzender der Prof. Dr. Werner-Petersen-Stiftung (rechts), gratulierten Professor Dr. David Thieltges (Mitte) zur 29. Petersen-Exzellenzprofessur. Foto: Thomas Eisenkrätzer, GEOMAR

In seinem Festvortrag „Die ökologische Bedeutung von Parasiten in Meeresökosystemen“ berichtete Professor Dr. Thieltges über die komplexen Lebensweisen von Parasiten. Foto: Thomas Eisenkrätzer

In seinem Festvortrag „Die ökologische Bedeutung von Parasiten in Meeresökosystemen“ berichtete Professor Dr. David Thieltges über die komplexen Lebensweisen von Parasiten. Foto: Thomas Eisenkrätzer

Mitglieder der Orchesterakadmie Schleswig-Holstein sorgten für den musikalischen Rahmen. Foto: Thomas Eisenkrätzer, GEOMAR

Mitglieder der Orchesterakadmie Schleswig-Holstein sorgten für den musikalischen Rahmen. Foto: Thomas Eisenkrätzer, GEOMAR

Ein Mann steht vor einer digitalen Tafel, im Vordergrund ist die Silhouette einer Frau zu sehen.

Im Rahmen seiner Exzellenz-Professur sprach Professor Dr. David Thieltges in Kiel mit Studierenden über seinen Werdegang und seine Forschungsarbeit. Foto: Ilka Thomsen/GEOMAR

Das Küstenökosystem Wattenmeer. Im marinen Bereich beherbergen besonders viele Parasiten. Das liegt daran, dass sie dort eine große Anzahl von geeigneten Wirten vorfinden, wie Schnecken, Muscheln, Krabben, Fische und Vögel. Illustration: Michael Papenberg/IWSS

Das Küstenökosystem Wattenmeer. Im marinen Bereich beherbergen besonders viele Parasiten. Das liegt daran, dass sie dort eine große Anzahl von geeigneten Wirten vorfinden, wie Schnecken, Muscheln, Krabben, Fische und Vögel. Illustration: Michael Papenberg/IWSS

Zerkarie (links) und Metazerkarie (rechts), zwei Stadien von parasitären Saugwürmern. Auf dem Weg vom ersten zum zweiten Zwischenwirt, werden sie von einer Vielzahl von Organismen gefressen oder anderweitig aus dem Wasser entfernt, ohne dass diese selber als Wirte dienen. Fotos: Katrin Prinz, David Thieltges/NIOZ

Zerkarie (links) und Metazerkarie (rechts), zwei Stadien von parasitären Saugwürmern. Auf dem Weg vom ersten zum zweiten Zwischenwirt, werden sie von einer Vielzahl von Organismen gefressen oder anderweitig aus dem Wasser entfernt, ohne dass diese selber als Wirte dienen. Fotos: Katrin Prinz, David Thieltges/NIOZ