Eine nachhaltige Zukunft für die Ozeane
Chief Scientist der NOAA besucht das GEOMAR
09.09.2016/Kiel. Mit rund 12.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, 16 aktiven Forschungsschiffen, einer wissenschaftlichen Flugzeugflotte und einem eigenen Umweltsatelliten-Programm ist die National Oceanic and Atmospheric Administration der USA, kurz NOAA, eine der weltweit größten Organisationen im Bereich der Meeres-, Umwelt- und Atmosphärenforschung. Zu ihr gehören weitere zentrale Agenturen wie der National Weather Service, der National Marine Fisheries Service oder auch der National Geodetic Survey der USA. Dementsprechend groß war das Interesse, als der höchstrangige Wissenschaftler der NOAA, Dr. Richard W. Spinrad, gestern das GEOMAR in Kiel besuchte. Zentraler Programmpunkt war ein gut einstündiger Vortrag vor zahlreichen GEOMAR-Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern über wichtige Herausforderungen für einen nachhaltigen Umgang mit dem Ozean („Key Challenges for Sustainability in the Ocean“). Dr. Spinrad schlug dabei den Bogen von der Ozeanbeobachtung, die deutlich verbessert werden müsse, über zukünftige Modellierungsmöglichkeiten und neue Meerestechnologien bis hin zu den Chancen einer maritimen Wirtschaft, die auch Argumente für einen sorgsamen Umgang mit den Meeren liefere. Er betonte auch die Notwendigkeit von interdisziplinärer Zusammenarbeit über die Grenzen der Naturwissenschaften hinweg, zum Beispiel mit den Sozial- oder Wirtschaftswissenschaften. „Die Kieler Meereswissenschaften gehen hier mit Forschungsnetzwerk ‚Ozean der Zukunft‘ einen guten Weg. Aber global gibt es immer noch Nachholbedarf“, sagte Dr. Spinrad.
In einem Gespräch mit GEOMAR-Direktor Professor Peter Herzig ging es zudem um gemeinsame Ziele und konkrete transatlantische Kooperationsmöglichkeiten. „Die Ozeane zu erforschen ist ja kein Selbstzweck. Es geht darum, unseren Planeten zu verstehen, um die richtigen Entscheidungen für die Zukunft treffen zu können. Das ist eine gewaltige Menschheitsaufgabe, die nur international bewältigt werden kann. Die NOAA ist hier ein starker und wichtiger Partner“, betonte Professor Herzig.