KOMPASS Preis 2015 – GEOMAR wieder erfolgreich
Kieler Wissenschaftlerin für herausragende Doktorarbeit ausgezeichnet
21.08.2015/Kiel. Auch in diesem Jahr war eine Wissenschaftlerin des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel bei der diesjährigen Preisverleihung KOMPASS 2015 für innovative, maritime, wissenschaftliche Arbeiten aus Schleswig-Holstein erfolgreich. Die Preisverleihung erfolgte im Rahmen des 6. Maritimen Sommertreffs im Kieler Yachtclub in Anwesenheit von Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Reinhard Meyer. Den mit 3000 Euro dotierten ersten Preis erhielt Dr. Helmke Hepach für ihre Untersuchungen zur Entstehung von marinen Spurengase, die unter anderem für einen Teil des stratosphärischen Ozonabbaus verantwortlich sind. Der Preis wurde in diesem Jahr zum dritten Mal von der Initiative UBS Unternehmens-Beratung Schümann GmbH, MCG Maritime Consulting Group sowie vom Maritimen Zentrum der Fachhochschulen Flensburg und Kiel ausgelobt und wird von J.J. Darboven unterstützt.
Dr. Hepach ist wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Forschungseinheit Chemische Ozeanographie am GEOMAR. Während ihrer Doktorarbeit beschäftigte sie sich mit sogenannten Halogenkohlenwasserstoffen, dazu gehören Bromoform (CHBr3), Dibrommethan (CH2Br2), Methyljodid (CH3I) und Dijodmethan (CH2I2). Im Gegensatz zu den anthropogenen Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKWs) werden diese Verbindungen auf natürliche Weise durch Algen und photochemische Prozesse im Ozean produziert. Dr. Hepach konzentrierte sich in ihrer Arbeit auf den tropischen Ozean, wo die von ihr untersuchten Verbindungen über Gasaustausch in die Troposphäre gelangen und dort an sehr vielen chemischen Prozessen beteiligt sind. Außerdem können sie dort durch hochreichende atmosphärische Konvektion in der Innertropischen Konvergenzzone trotz ihrer kurzen Lebenszeiten bis in die Stratosphäre gelangen, wo sie sehr effektiv Ozon zerstören.
Während ihrer Doktorarbeit nahm Dr. Hepach zwischen 2010 und 2013 auch an vier Expeditionen im tropischen Atlantik und Pazifik teil, wo sie selbst Messungen durchführte. Die Forschungsarbeit wurde im Rahmen der BMBF-Projekte SOPRAN II und III und des EU-Projektes SHIVA erstellt.