Teilnehmerinnen und Teilnehmer des TaiGer-Workshops. Foto: Jan Steffen, GEOMAR

Neue Erkenntisse über das "Brennende Eis"

Gashydratexperten aus Deutschland und Taiwan treffen sich am GEOMAR

15.04.2016/Kiel. Unter hohem Druck und bei geringen Temperaturen können Methan und Wasser ein erstaunliche Verbindung eingehen: Sie bilden eine feste Masse, die wie Eis aussieht und gleichzeitig brennbar ist. Seit rund zwanzig Jahren ist bekannt, dass große Mengen dieser Methanhydrate an allen Ozeanrändern in den Kontinentalhängen lagern. Sie sind ein spannendes Forschungsobjekt und werden gleichzeitig als mögliche Energiequelle gehandelt. In den vergangenen zwei Tagen haben sich 35 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland und aus Taiwan Province of China am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel getroffen, um neueste Erkenntnisse aus dem Bereich der marinen Gashydratforschung zu diskutieren. Zu den Gästen aus Taiwan gehörte auch der stellvertretende Direktor des Taiwan Ocean Research Institutes, Prof. Liang-Saw Wen. »Das zeigt, welch hohen Stellenwert die Zusammenarbeit in Taiwan genießt«, hob Gastgaber Prof. Dr. Christian Berndt vom GEOMAR hervor. Die sogenanten TaiGer-Workshops zur Gashydratforschung werden alle zwei Jahre abwechselnd in Deutschland und in Taiwan abgehalten. Zwischen Wissenschaftlern und Einrichtungen beider Länder bestehen langjährige Kooperationen und Freundschaften, die unter anderem zu zahlreichen gemeinsamen Forschungsfahrten in den vergangenen Jahren geführt haben. Die nächste ist für Ende Mai 2016 auf dem taiwanesischen Schiff OR1 (Ocean Researcher 1) geplant. Ziel der Expedition ist es unter anderem, das Gebiet vor der taiwanesischen Küste mit geophysikalischen Methoden zu kartieren und zu vermessen. In die Zusammenarbeit ist auch das deutsche Verbundprojekt SUGAR (Submarine Gashydrat-Lagerstätten: Erkundung, Abbau und Transport) eingebunden, das viel zu einem erbesserten Verständnis über Gashydrate beigetragen hat. Es entwickelt seit Sommer 2008 gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) neue Technologien, um Methan aus den Hydraten zu gewinnen und Kohlendioxid (CO2) sicher in den Hydraten zu speichern.

Teilnehmerinnen und Teilnehmer des TaiGer-Workshops. Foto: Jan Steffen, GEOMAR
Teilnehmerinnen und Teilnehmer des TaiGer-Workshops. Foto: Jan Steffen, GEOMAR