Ocean Science Center Mindelo - Jetzt geht es los
„Gut Ding braucht Weile“, heißt ein altes Sprichwort. So reichen die Anfänge der Kooperation zwischen dem GEOMAR und den Wissenschaftlern in der Republik Cape Verde schon mehr als 10 Jahre zurück. Schon damals kristallisierte sich heraus, dass die Kapverden für die Kieler Forscher zukünftig eine wichtige Basis werden würden, da es sich um eine der Schlüsselregionen in der Ozean- und Klimaforschung handelt. Neben dem GEOMAR sind auch andere internationale Forschergruppen im Bereich der Kapverden regelmäßig unterwegs. Grund genug über eine Logistikbasis nachzudenken, die es ermöglicht, wichtige Analysen in den Labors vor Ort durchzuführen einen Teil der notwendigen Geräte vor Ort zu lagern und zu warten. Darüber hinaus sollen junge Wissenschaftler und Techniker von den Kapverden in dem neuen Zentrum trainiert werden.
„Wir transportieren für jede Expedition mehrere Container voll mit Ausrüstungsgegenständen von Kiel aus auf die Kapverden oder in einen Hafen der angrenzenden Länder in Westafrika“, erläutert GEOMAR Direktor Prof. Dr. Peter Herzig, der sich in der vergangenen Woche persönlich vom Baufortschritt in Mindelo überzeugte. Das neue Gebäude wird uns langfristig helfen, Kosten zu sparen und unsere Geräte effizienter zu nutzen“, so Herzig weiter.
Die wissenschaftlichen Fragestellungen werden den GEOMAR Wissenschaftlern so schnell nicht ausgehen: Sauerstoffminimumzonen, komplexe äquatoriale Stromsysteme, aktive Unterwasservulkane oder Hydrothermalfelder am Mittelatlantischen Rücken sind nur einige Themen, die in der Nachbarschaft der Kapverden auch langfristig weiter untersucht werden. Insofern wird man deutsche Forschungsschiffe, wie die Meteor, die Maria S. Merian oder auch die Poseidon sicher auch weiterhin regelmäßig im Hafen von Mindelo sehen. Und noch ein Schiff steht in Zukunft auch weiter im Dienste der deutschen Meeresforschung: die kleine Islandia, das kapverdische Forschungsschiff des IDNP wird zur Zeit grundüberholt und kann dann wieder wichtige Kurztrips im Bereich der Kapverden, wie die regelmäßigen Messungen an der ozeanischen Zeitserienstation vor der Inselgruppe oder das Aussetzen und Einholen von Gleitern übernehmen. „Auch hier freuen wir uns über den erzielten Fortschritt, eine Stilllegung der Islandia hätte einige Arbeiten für uns viel schwieriger gemacht, ganz zu Schweigen von den Kollegen des INDP“, so Prof. Herzig. „Hier hat sich unsere langjährige gute Kooperation auch auf höherer politischer Ebene sehr bewährt“.