Dr. Tony Haymet stellt in Kiel die Zukunft der automatisierten Ozeanbeobachtung vor. Foto: Scripps
Treibhausgasausbreitung vor der Küste von Kalifornien. Mit Hilfe automatisierter Messtechniken lassen sich solche grundlegenden Daten umfassend erheben. Grafik: Scripps

Wie Roboter die Ozeane erforschen

Öffentlicher Abendvortrag von Dr. Tony Haymet, Direktor der Scripps Institution of Oceanography, University of California San Diego

21.01.2013/Kiel. Existenzbedrohende Naturgefahren, klimarelevante Prozesse oder dringend benötigte Rohstoffe – all das verbirgt sich in den Weltmeeren. Sie zu erforschen ist deshalb echte Zukunftsvorsorge. Aufgrund ihrer großen Fläche lassen sich die Ozeane jedoch nur schwer erkunden. Welche Systeme gibt es bereits, wie werden sie eingesetzt und wie sieht die Zukunft der globalen Ozeanbeobachtung aus? Mit diesen Fragen beschäftigt sich der Direktor der Scripps Institution of Oceanography an der University of California in San Diego, Dr. Tony Haymet, in einem öffentlichen Abendvortrag in der Kunsthalle zu Kiel am 28. Januar 2013. Sein Aufenthalt in Kiel wird gefördert von der Prof. Dr. Werner Petersen-Stiftung.

Wenn warme Wassermassen aus dem Westpazifik Richtung Südamerika schwappen, dann sind Klimaforscher, Ozeanographen und Meteorologen weltweit alarmiert. Denn dieser Prozess kündigt einen sogenannten El Niño an, ein meteorologisch-ozeanographisches Phänomen, das zu unwetterartigen Niederschlägen an der südamerikanischen Westküste und zu Dürre im Amazonasbecken führen kann. Noch Mitte des 20. Jahrhunderts wurden die Menschen von diesen Ereignissen mehr oder weniger überrascht. Mittlerweile können Wissenschaftler das Auftreten eines El Niño recht genau vorhersagen. Dabei helfen ihnen unter anderem mehrere tausend autonom arbeitende Messsonden, die regelmäßig Wassertemperatur und andere wichtige Parameter in allen Weltmeeren messen und in Echtzeit an die Heimatinstitute übermitteln. Diese ARGO-Sonden sind nur ein Beispiel dafür, wie Roboter, autonome Messgeräte und ferngesteuerte Observatorien das Wissen über die Ozeane in der jüngsten Zeit erweitert haben. Doch noch immer sind große Teile der Weltmeere – und damit der weitaus größte Teil unseres Planeten – unerforscht und unbeobachtet.

Als eine der größten Meeresforschungseinrichtungen weltweit ist die Scripps Institution of Oceanography im kalifornischen San Diego maßgeblich an der Entwicklung und der Förderung von Ozeanbeobachtungsystemen beteiligt. Ihr Direktor Dr. Tony Haymet setzt sich sowohl unter Kollegen als auch in der Öffentlichkeit für einen weiteren Ausbau dieser Systeme ein – zum Schutz von Küstenbewohnern vor unmittelbaren Gefahren und um das Wissen über unseren Planeten allgemein zu erweitern.

Im Januar 2013 ist Dr. Haymet zu Gast am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel. Im Rahmen seines Aufenthalts, der von der Prof. Dr. Werner Petersen-Stiftung gefördert wird, spricht er mit den Kieler Ozeanforschern über potentielle Kooperationen und stellt das Thema Ozeanbeobachtung im Rahmen eines öffentlichen Abendvortrags auch für interessierte Nicht-Wissenschaftler vor.
 
Titel des Vortrags: ”The Future of Global Observing Systems and Robotic Exploration and Monitoring of the Oceans“

Ort: Kunsthalle zu Kiel, Düsternbrooker Weg 1, 24105 Kiel
Zeit: Montag, 28. Januar 2013, 19 Uhr

Interessierte sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.
Bitte beachten Sie, dass der Vortrag in englischer Sprache gehalten wird.

Ansprechpartner für die Medien:
Jan Steffen (GEOMAR, Kommunikation & Medien), Tel.: 0431 600-2811, jsteffen(at)geomar.de

Dr. Tony Haymet stellt in Kiel die Zukunft der automatisierten Ozeanbeobachtung vor. Foto: Scripps
Dr. Tony Haymet stellt in Kiel die Zukunft der automatisierten Ozeanbeobachtung vor. Foto: Scripps
Treibhausgasausbreitung vor der Küste von Kalifornien. Mit Hilfe automatisierter Messtechniken lassen sich solche grundlegenden Daten umfassend erheben. Grafik: Scripps
Treibhausgasausbreitung vor der Küste von Kalifornien. Mit Hilfe automatisierter Messtechniken lassen sich solche grundlegenden Daten umfassend erheben. Grafik: Scripps