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Das Forschungsschiff SONNE vor den Überresten von Ritter Island. Foto: GEOMAR
Skizze von Ritter Island von T. J. Jacobs 53 Jahre vor dem Kollaps 1888
Die Bismarcksee ist vulkanisch sehr aktiv. Der Vulkan Langila beweist es dem Team der Expedition SO252. Foto: A. Voelsch, GEOMAR
Der Tiefenmesser auf dem Arbeitsdeck der SONNE zeigt es an: Das Schiff liegt über der tiefsten Stelle der Ozeane, dem Challengertief, um dort die tiefste und bisher längste Verankerung überhaupt zu installieren. Foto: Melanie Ray

Expedition zu den Spuren einer historischen Naturkatastrophe

Fast 800 Meter hoch und fünf Kilometer Durchmesser – so groß war Ritter Island, eine Vulkaninsel in der Bismarcksee nahe Neuguinea, noch zu Beginn des Jahres 1888. Doch am 13. März jenen Jahres zerriss eine Eruption den Insel-Kegel. Die abrutschenden Trümmer verursachten Tsunamis, die in der umliegenden Inselwelt schätzungsweise 3000 Menschenleben forderten.

„Beim Kollaps der Westflanke der Insel sind etwa fünf Kubikkilometern Material bewegt worden“, erläutert Prof. Dr. Christian Berndt vom GEOMAR, „damit ist dies der größte historisch belegte Flankenkollaps eines Vulkans.“ Der Geophysiker leitete im November und Dezember eine sechswöchige Expedition mit dem Forschungsschiff SONNE zu den Überresten von Ritter Island. Ziel der Arbeiten dort war es, die submarinen Transport- und Ablagerungsprozesse von 1888 zu rekonstruieren. „Dafür ist Ritter Island ideal”, sagt Berndt, „zum einen hat der Zusammenbruch in jüngster geologischer Vergangenheit stattgefunden und die Ablagerungen sind noch sehr deutlich erkennbar. Zum anderen sind Augenzeugenberichte und andere historische Aufzeichungen von dem Ereignis vorhanden.” Mit geologischen, geophysikalischen und biologischen Verfahren hat das Team auf der SONNE den Meeresboden rund um Ritter Island präzise vermessen und im Detail untersucht. Zur Beprobung des Meeresbodens kamen auch das 3D Seismik System P-Cable und der Tiefseeroboter HYBIS vom GEOMAR zum Einsatz. Auf dem Weg ins Arbeitsgebiet konnte die SONNE zusätzlich einen Rekord aufstellen. Der ebenfalls zum Expeditionsteam gehörende Ozeanograph Hans van Haaren vom niederländischen Meeresforschungsinstitut NIOZ installierte im Challengertief des Marianengrabens die tiefste und bisher längste ozeanographische Verankerung überhaupt. „Als die Anzeige der Wassertiefe unter dem Schiff die 10.000 Meter überschritt, war das für alle an Bord ein besonderer Moment”, erinnert sich Fahrtleiter Berndt.

Alle Details zur Fahrt können im Expeditionsblog unter www.oceanblogs.org/so252 nachgelesen werden.

Das Forschungsschiff SONNE vor den Überresten von Ritter Island. Foto: GEOMAR
Das Forschungsschiff SONNE vor den Überresten von Ritter Island. Foto: GEOMAR
Skizze von Ritter Island von T. J. Jacobs 53 Jahre vor dem Kollaps 1888
Skizze von Ritter Island von T. J. Jacobs 53 Jahre vor dem Kollaps 1888
Die Bismarcksee ist vulkanisch sehr aktiv. Der Vulkan Langila beweist es dem Team der Expedition SO252. Foto: A. Voelsch, GEOMAR
Die Bismarcksee ist vulkanisch sehr aktiv. Der Vulkan Langila beweist es dem Team der Expedition SO252. Foto: A. Voelsch, GEOMAR
Der Tiefenmesser auf dem Arbeitsdeck der SONNE zeigt es an: Das Schiff liegt über der tiefsten Stelle der Ozeane, dem Challengertief, um dort die tiefste und bisher längste Verankerung überhaupt zu installieren. Foto: Melanie Ray
Der Tiefenmesser auf dem Arbeitsdeck der SONNE zeigt es an: Das Schiff liegt über der tiefsten Stelle der Ozeane, dem Challengertief, um dort die tiefste und bisher längste Verankerung überhaupt zu installieren. Foto: Melanie Ray
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