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Zurück an Bord: Ein ozeanographischer Gleiter wird geborgen. Anna-Sophie Liebender, OECD
Die Expedition MSM61 endete am 17. Februar 2017. Zwei autonome Messplattformen, ein SLOCUM-Gleiter und ein Wave-Glider sind jetzt noch in der Region unterwegs und erheben weiter fleißig Daten. Die Mission lässt sich live auf der Plattform waveglider.geomar.de verfolgen. Genaue Daten des eingesetzten SLOCUM-Gleiters sind unter gliderweb.geomar.de abrufbar.
Grafische Darstellung des Senghor Seamount Observatoriums. Von dem Forschungsschiff aus werden die einzelnen Komponenten ausgesetzt und Messungen sowie Probennahmen durchgeführt. Mit dem geschleppten Kamerasystem PELAGIOS können Lebewesen im freien Wasser der Ozeane bis in eine Tiefe von 1.500 Metern beobachtet werden. Ozeanografische Gleiter sind Segelflugzeuge für die Meere. Bestückt mit Sensoren bewegen sie sich durch die obersten 1.000 Meter des Ozeans. Das stationäre LANDER-System auf dem Gipfelplateau umfasst biogeochemische und physikalische Messgeräte und sogar eine Zeitraffer-Kamera. So können mehrere Monate lang verschiedene Ökosystem-Parameter beobachtet werden. Angetrieben von der Energie der Wellen können Wave-Glider wochen- oder sogar monatelang bestückt mit unterschiedlichsten Sensoren auf der Oberfläche der Meere kreuzen.

Gipfeltreffen auf einem Seeberg

Kieler Meeresforschung untersucht ein Ökosystem im subtropischen Atlantik

Die Sonne steht beinahe senkrecht am Himmel. Drei Meter hohe Wellen aus Nordost lassen das Forschungsschiff MARIA S. MERIAN merklich schaukeln. Es ist der erste Tag der Expedition MSM61. Am frühen Morgen ist das Schiff aus dem Hafen von Mindelo ausgelaufen, jetzt liegt es ca. 60 Seemeilen nördlich der kapverdischen Insel São Vicente auf Station. Unter dem Kiel: 3600 Meter Wasser. Genau dieses Wasser interessiert die Forschenden.

18. März 2017: Gegen Mittag des ersten Fahrttages erreicht das Schiff die Zeitserienstation Cape Verde Ocean Observatory (CVOO). Hier setzt das Team einen Kranzwasser­schöpfer ein und birgt Teile von der CVOO-Verankerung. Ihre Oberflächenboje wird getauscht und einige Auftriebskörper, welche mit neu entwickelter, ungiftiger Antifouling-Farbe behandelt worden waren werden aus dem Wasser geholt, um sie zur Analyse mit nach Deutschland zu nehmen.

Warum fahren die Forschenden gerade hierher, um ihre Messungen durchzuführen? Weil sie seit mehr als 10 Jahren zusammen mit Kollegen von den Kapverden hier am Cape Verde Ocean Observatory  physikalische, biogeochemische und biologische Daten erheben, um die Prozesse im tropischen Nordostatlantik besser zu verstehen und um mögliche Veränderungen in dieser Region zu dokumentieren. Die Expedition MSM61 soll dazu beitragen, den Zeitseriendatensatz vom CVOO zu erweitern.

An Bord sind 19 Forschende und Techniker aus Deutschland, Spanien, Portugal, Kap Verde und den USA, eine Schülerin aus Schleswig-Holstein, eine Mitarbeiterin der Organisation für Wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (OECD) sowie 24 Besatzungsmitglieder. Zehn Tage verbringen sie alle zusammen an Bord. Das CVOO war nur der erste Stopp. Bereits am zweiten Tag fährt die MARIA S. MERIAN  weiter zu dem weiter östlich gelegenen Senghor Seamount, einem Unterwasserberg. Seine Auswirkungen auf das regionale Ökosystem sollen besser verstanden werden. Für die Bewohner der Kapverden sind solche „versteckten“ Berge unter Wasser wichtig, da sie dafür bekannt sind, Fische und andere Meeresbewohner in großer Zahl anzulocken. Daher wollen die Forscherinnen und Forscher untersuchen, was die Besonderheiten dieses Ökosystems „Seamount“ sind.

Nun sind die Teilnehmenden dieser Expedition nicht die Ersten, die diese Prozesse untersuchen. Aber sie sind die Ersten, die eine Vielzahl von modernen Beobachtungsmethoden gleichzeitig mitbringen, um die Prozesse zeitlich und räumlich hochaufgelöst zu vermessen. Bisher beruhten Messkampagnen oftmals einzig auf schiffsgestützten Messungen in einem sehr engen Zeitraum. „Wir wollen die Untersuchung  zeitlich und räumlich deutlich ausdehnen, indem wir autonome Geräte nutzen. Wir setzen sie am Senghor Seamount aus und lassen sie für  sechs Monate jede Menge Daten für uns erheben“, erklärt Fahrtleiter Dr. Björn Fiedler.  So werden von der Merian aus Geräte auf dem Gipfel des Berges verankert, die z.B. Sauerstoff und Strömungen messen. Autonome Wave Glider, die auf der Meeresoberfläche fahren und dabei den CO2-Gehalt des Meerwassers und die Biomasse bestimmen, ergänzen das Vermessungsprogramm. Der Ansatz dieser Expedition ist ambitioniert, wird aber im Erfolgsfall viel detailliertere Einblicke in das Ökosystem vor Ort ermöglichen.

Wer einen Einblick in die Forschung an Bord der MSM61 bekommen möchte, findet unter www.oceanblogs.org/capeverde Blogeinträge der Forschenden auf See.

Zurück an Bord: Ein ozeanographischer Gleiter wird geborgen. Anna-Sophie Liebender, OECD
Zurück an Bord: Ein ozeanographischer Gleiter wird geborgen. Anna-Sophie Liebender, OECD
Die Expedition MSM61 endete am 17. Februar 2017. Zwei autonome Messplattformen, ein SLOCUM-Gleiter und ein Wave-Glider sind jetzt noch in der Region unterwegs und erheben weiter fleißig Daten. Die Mission lässt sich live auf der Plattform waveglider.geomar.de verfolgen. Genaue Daten des eingesetzten SLOCUM-Gleiters sind unter gliderweb.geomar.de abrufbar.
Die Expedition MSM61 endete am 17. Februar 2017. Zwei autonome Messplattformen, ein SLOCUM-Gleiter und ein Wave-Glider sind jetzt noch in der Region unterwegs und erheben weiter fleißig Daten. Die Mission lässt sich live auf der Plattform waveglider.geomar.de verfolgen. Genaue Daten des eingesetzten SLOCUM-Gleiters sind unter gliderweb.geomar.de abrufbar.
Grafische Darstellung des Senghor Seamount Observatoriums. Von dem Forschungsschiff aus werden die einzelnen Komponenten ausgesetzt  und Messungen sowie Probennahmen durchgeführt. Mit dem geschleppten Kamerasystem PELAGIOS können Lebewesen im freien Wasser der Ozeane bis in eine Tiefe von 1.500 Metern beobachtet werden. Ozeanografische Gleiter sind Segelflugzeuge für die Meere. Bestückt mit Sensoren bewegen sie sich durch die obersten 1.000 Meter des Ozeans. Das stationäre LANDER-System auf dem Gipfelplateau umfasst biogeochemische und physikalische Messgeräte und sogar eine Zeitraffer-Kamera. So können mehrere Monate lang verschiedene Ökosystem-Parameter beobachtet werden. Angetrieben von der Energie der Wellen können Wave-Glider wochen- oder sogar monatelang bestückt mit unterschiedlichsten Sensoren auf der Oberfläche der Meere kreuzen.
Grafische Darstellung des Senghor Seamount Observatoriums. Von dem Forschungsschiff aus werden die einzelnen Komponenten ausgesetzt und Messungen sowie Probennahmen durchgeführt. Mit dem geschleppten Kamerasystem PELAGIOS können Lebewesen im freien Wasser der Ozeane bis in eine Tiefe von 1.500 Metern beobachtet werden. Ozeanografische Gleiter sind Segelflugzeuge für die Meere. Bestückt mit Sensoren bewegen sie sich durch die obersten 1.000 Meter des Ozeans. Das stationäre LANDER-System auf dem Gipfelplateau umfasst biogeochemische und physikalische Messgeräte und sogar eine Zeitraffer-Kamera. So können mehrere Monate lang verschiedene Ökosystem-Parameter beobachtet werden. Angetrieben von der Energie der Wellen können Wave-Glider wochen- oder sogar monatelang bestückt mit unterschiedlichsten Sensoren auf der Oberfläche der Meere kreuzen.
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