11.11.2014: Vortragsreihe WissenSchaffen

Prof. Dr. Arne Biastoch: "Von Riesenwirbeln und virtuellen Aalen - der Ozean im Supercomputer"

Bei Wind und Wetter auf dem Arbeitsdeck eines Forschungsschiffes stehen, schwere Messgeräte in den Tiefen der Ozeane verankern und wieder bergen – das ist Alltag für viele Meeresforscher. Doch trotz internationaler Kooperationen lässt die enorme Fläche der Weltmeere meist nur punktuelle oder höchstens regionale Messungen zu. Ein tieferes Verständnis, welche Rolle die Ozeane im Klimasystem spielen, ist mit reinen Messungen oft schwierig. Deshalb arbeiten die sogenannten „messenden“ Ozeanographen eng mit Kolleginnen und Kollegen zusammen, die auf der Grundlage von tatsächlichen Messdaten sowie physikalischen Gesetzen und mathematischen Regeln die Ozeane in Supercomputern modellieren. So lassen sich regional gewonnene Daten in globale Zusammenhänge einordnen und besser verstehen. Und so lassen sich in Vergangenheit und Gegenwart gewonnene Erkenntnisse auch auf die Zukunft übertragen.

In seinem Vortrag „Von Riesenwirbeln und virtuellen Aalen – der Ozean im Supercomputer“  präsentiert Prof. Dr. Arne Biastoch vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel die ganze Bandbreite der Ozeanmodellierung. Neben einer Einführung, was Ozeanströmungen antreibt und warum die Wissenschaft Modelle benötigt, stellt er die physikalischen Grundlagen vor und zeigt, wie aufwendig hochauflösende Modelle in Supercomputern sind. Zur Veranschaulichung präsentiert Professor Biastoch einige Beispiele wie das Golfstromsystem mit seinen komplexen Wirbeln und Ringen. Aber auch der fachübergreifende Nutzen von Ozeanmodellen, zum Beispiel bei der Erforschung von Tierwanderungen, ist Teil des Vortrags. 

 

Zeit: Dienstag, 11.11.2014, von 10 bis 11 Uhr.
Ort: Hörsaal des GEOMAR, Standort Ostufer, Wischhofstraße 1-3, 24148 Kiel

(Anfahrtskizze)

 

Prof. Dr. Arne Biastoch hat an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel physikalische Ozeanographie studiert und hier auch über den Agulhasstrom an der Südspitze Afrikas promoviert. Nach Stationen an der Universität Kapstadt (Südafrika) und an der Scripps Institution of Oceanography in La Jolla (USA) kehrte er 2001 ans Kieler Institut für Meereskunde (IfM), einer der Vorgängerinstitutionen des heutigen GEOMAR, zurück. Seitdem arbeitet er hier als physikalischer Ozeanograph mit dem Schwerpunkt numerische Modelle. Er nutzt diese zur Erforschung der ozeanischen Zirkulation und der Wechselwirkungen mit Geophysik und Biologie. Mit zahlreichen hochkarätigen Publikationen hat sich Professor Biastoch einen Namen in der internationalen Wissenschaftslandschaft gemacht. 

Der Vortrag ist Teil der öffentlichen Vortragsreihe „WissenSchaffen“, die Ozeanforschung leicht verständlich präsentiert. Interessierte sind herzlich eingeladen, sich bei „WissenSchaffen“ über die Arbeiten des GEOMAR zu informieren. Die Vorträge eignen sich auch für Schulklassen (ab etwa Klassenstufe 10). Der Eintritt ist frei! Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Bei Gruppen über 20 Personen wären wir für kurze Nachricht an presse(at)geomar.de  dankbar.


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