Eurasische Schelfmeere im Umbruch - Ozeanische Fronten und Polynjasysteme in der Laptewsee

Die Arktis spielt eine wichtige Rolle im Klimageschehen unserer Erde, da diese Region das globale Klima aktiv beeinflusst. Gleichzeitig wird mit zunehmender Besorgnis beobachtet, dass das Ausmaß und die Geschwindigkeit des Klimawandels in der Arktis während der letzten Jahrzehnte besonders stark zunehmen. So hat die durchschnittliche Meereisbedeckung in den Sommermonaten der letzten 30 Jahre um bis zu 20 % abgenommen, und Prognosen zeigen, dass sich dieser Vorgang beschleunigen wird. Das Jahr 2005 wurde in diesem Zusammenhang als Rekordjahr bewertet und bereits 2007 von einem neuen Minimum übertroffen, welches geringer als alle bisherigen Modellprojektionen ausfiel. Besonders einschneidende Veränderungen werden dabei für die saisonal eisbedeckten zirkumarktischen Schelfmeere erwartet. 

Von zentraler Bedeutung für die Meereisproduktion und das Ökosystem der arktischen Schelfmeere sind offene Wasserflächen, die so genannten Polynjasysteme, die sich in den Wintermonaten entlang der Küsten zwischen Festeis und Packeis bilden. Sie reagieren sehr sensibel und schnell auf Veränderungen in der ozeanischen und atmosphärischen Zirkulation und können somit als Modell dafür herangezogen werden, wie sich letztere auf die Arktis auswirken werden. 

Im Rahmen des russisch-deutschen Verbundvorhabens werden die Polynja- und Frontensysteme am Beispiel der Laptewsee untersucht. Erste Auswirkungen der klimatischen Veränderungen auf die Fronten- und Polynjasysteme wurden und werden erfasst und die Folgen für die globale Klimaentwicklung aufgezeigt. 

 

Das Verbundvorhaben umfasst die folgenden Teilprojekte: 

http://www.ifm-geomar.de/index.php?id=4004

Teilprojekt 1a - Jahreszeitliche und räumliche Variabilitäten von ozeanographischen Fronten und Transportprozessen Teilprojekt 2 - Reaktionen der Polynjasysteme auf veränderte Antriebsgrößen Teilprojekt 3 - Isotopengeochemische Signaturen Teilprojekt 4 - Systemsteuernde Prozesse und Abläufe

 

 

Das Verbundvorhaben wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und vom Ministerium für Bildung und Wissenschaft der Russischen Föderation gefördert.