Dr. Jörg Bialas
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Dr. Ingo Klaucke
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Die Vermessung des Meeresbodens mit modernen Fächerecholoten erlaubt die Morphologie des Meeresbodens zu bestimmen und daraus verschiedene geologische Prozesse abzuleiten. In vielen Fällen sind jedoch nicht nur die Morphologie, sondern auch die Beschaffenheit des Meerresbodens von Bedeutung. Hier hilft der Einsatz von Seitensicht-Sonargeräten.
Bei Seitensicht-Sonargeräten wird ein akustisches Signal seitlich vom einem Schleppkörper (im allgemeinen als "Fisch" bezeichnet) abgestrahlt. Trifft dieses Signal auf eine Grenzfläche mit unterschiedlicher akustischer Impedanz, so wird das Signal reflektiert. Die Brechung des reflektierten Signals ist jedoch vom Instrument weg und das Signal geht verloren. Solange die Grenzfläche jedoch nicht völlig glatt ist, kommt es zu Streuung und ein Teil dieser Streuung ist zurück zum Fisch gerichtet.
Die Stärke dieser Rückstrahlung hängt von der Neigung des Meeresbodens, dem Einfallwinkel des Signals und von der Beschaffenheit des Meeresbodens ab. Der entscheidende Faktor ist dabei die Rauhigkeit des Bodens. Im Allgemeinen ist ein kiesiger Boden rauher als ein sandiger und dieser wiederum rauher als ein schlammiger. So lassen sich mit Seitensicht-Sonargeräten unterschiedliche Ablagerungen am Meeresboden kartieren.
Das DTS-1 System (deep towed sidescan sonar) des GEOMAR ist ein tiefgeschlepptes Seitensichtsonar, d.h. das Gerät wird auch im tiefen Wasser ca. 100 Meter über dem Meeresboden geschleppt. Dazu wird es über eine 45 Meter lange Versorgungsleine mit einem Vorläufergewicht verbunden, das an dem vom Schiff kommenden Tiefseedraht hängt.
Das DTS-1 kann mit zwei verschiedenen Frequenzen arbeiten:
75 kHz; Schlepphöhe 75-100m; Streifenbreite 1500m; Auflösung 1m.
410 kHz; Schlepphöhe 15-20m; Streifenbreite 300m; Auflösung 0,25m.