Hochkarätig besetzt: Das internationale Evaluierungsgremium mit den Mitgliedern des HMC Scientific Advisory, Collaboration und Steering Board sowie den Direktor:innen der beteiligten Helmholtz-Zentren, dem Präsidenten der Helmholtz-Gemeinschaft und Mitgliedern des Bereichs Helmholtz - Strategische Initiativen. Foto: Ann Kristin Montano (GEOMAR)

Postersession während des Evaluations-Besuchs: In der Lithothek des GEOMAR stellen die Metadaten-Expert:innen ihre Arbeitsbereiche und Ergebnisse vor. Foto: Lena Heel (GEOMAR)

So gelingt die Vernetzung von Forschungsdaten

Gute Noten für die Helmholtz Metadata Collaboration Plattform

11.08.2023/Kiel. Um Forschungsdaten weltweit disziplinübergreifend auffindbar und nutzbar zu machen, müssen diese mit standardisierten, maschinenlesbaren Beschreibungen, den sogenannten Metadaten, verknüpft werden. Dies übergreifend für alle Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft umzusetzen und eine gemeinsame Daten-Infrastruktur zu schaffen, ist das Ziel der Helmholtz Metadata Collaboration (HMC). Koordiniert wird das Vorhaben am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel. Die Evaluierung durch ein internationales Expert:innen-Gremium hat der HMC jetzt Modellcharakter attestiert und die weitere Förderung empfohlen.

Forschung generiert Daten. Dank neuer Technik und Digitalisierung mehr denn je. Um diesen immens wertvollen Schatz jederzeit für andere Forschende und für zukünftige Fragen verfügbar zu machen, braucht es so genannte Metadaten, Zusatzinformationen, die mit den Forschungsdaten verknüpft werden. Diese müssen einheitlichen Vorgaben, im besten Falle internationalen Standards entsprechen, um effektiv nutzbar zu sein, kurz gesagt, sie müssen „FAIR“ sein. Die Abkürzung steht für Findable (auffindbar), Accessible (zugänglich), Interoperable (interoperabel) und Reusable (nachnutzbar). Daten sollten also so vorliegen, dass sie einfach gefunden und genutzt, mit anderen Datensätzen kombiniert, ausgetauscht und interpretiert werden können. Mit knapp 44.000 Mitarbeitenden in 18 Zentren ist die Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren die größte deutsche Organisation zur Förderung der Forschung. Diese bei der Einführung der Metadaten-Standards zu unterstützen und einen gemeinsamen Rahmen zu erarbeiten, ist das Ziel der Helmholtz Metadata Collaboration (HMC). Die Vision: Einen gemeinsamen Helmholtz-Datenraum zu schaffen, in dem Daten mühelos gefunden, geteilt, ausgetauscht und nahtlos genutzt werden können.

„In der HMC erarbeiten wir Lösungen, um die Forschungsdaten der Helmholtz-Gemeinschaft durch Metadaten für Mensch und Maschine nachhaltig sichtbar und nutzbar zu machen“, fasst HMC-Sprecher Sören Lorenz vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel die Aufgabe zusammen. Drei Jahre nach ihrer Gründung ist die vom GEOMAR koordinierte Plattform jetzt unabhängig evaluiert worden. Dazu sind Beteiligte aus zehn Helmholtz-Zentren nach Kiel gekommen, um ihre Ergebnisse einem internationalen Gremium von neun Expert:innen aus den Bereichen Forschungs- und Metadaten sowie Open Science zu präsentieren. Diese zeigten sich beeindruckt, sowohl von den ambitionierten Zielen, als auch von dem, was schon erreicht worden ist. 

Besonders angetan waren die Gutachter:innen von den Entwicklungen im Bereich Community Engagement, mit verschiedenen Trainings- und Workshop-Formaten, den Entwicklungen von Werkzeugen und Diensten sowie dem Aufbau eines Wissensgraphen zur Strukturierung zugänglicher Forschungsdaten. Als neue Services wurden das HMC-Information Portal und das HMC Dashboard on Open and FAIR Data in Helmholtz vorgestellt. Das Information Portal unterstützt die Suche nach Metadaten und FAIR-Praktiken in der Helmholtz-Gemeinschaft und darüber hinaus. Das ermöglicht es Nutzer:innen, Statistiken zu offenen und FAIRen Daten, die von Helmholtz-Forschenden produziert werden, einzusehen und interaktiv zu analysieren. Die Gutachter:innen sprachen sich nachdrücklich dafür aus, die Plattform weiter zu fördern. So wird im Evaluationsbericht betont, dass angesichts der Größe und Multidisziplinarität der Helmholtz-Gemeinschaft, HMC als Modell für andere föderierte, dezentralisierte Forschungsinfrastrukturen dienen kann. Über eine Fortführung wird die Mitgliederversammlung der Helmholtz-Gemeinschaft im Herbst entscheiden.

Vom 10.-12. Oktober 2023 findet die zweite Online-Konferenz des HMC „Better Research Through Better Metadata“ statt: https://events.hifis.net/event/891/

In Kürze: HMC

Die Helmholtz Metadata Collaboration (HMC) ist eine Plattform, die die qualitative Anreicherung von Forschungsdaten mittels Metadaten fördert. Ihr Hauptziel ist es, die von den Helmholtz-Zentren produzierten Forschungsdaten für die gesamte wissenschaftliche Gemeinschaft (in Helmholtz und darüber hinaus) auffindbar, zugänglich, interoperabel und nachnutzbar zu machen (FAIR). Darüber hinaus arbeitet die HMC an einem Helmholtz-Datenraum, der es Wissenschaftler:innen ermöglichen soll, ihre Daten nahtlos zu teilen und weiterzuverwenden.

Eine Gruppe Menschen steht vor einem Gebäude

Hochkarätig besetzt: Das internationale Evaluierungsgremium mit den Mitgliedern des HMC Scientific Advisory, Collaboration und Steering Board sowie den Direktor:innen der beteiligten Helmholtz-Zentren, dem Präsidenten der Helmholtz-Gemeinschaft und Mitgliedern des Bereichs Helmholtz - Strategische Initiativen. Foto: Ann Kristin Montano (GEOMAR)

Eine große Halle mit Posterwänden, zwischen denen sich Menschen unterhalten

Postersession während des Evaluations-Besuchs: In der Lithothek des GEOMAR stellen die Metadaten-Expert:innen ihre Arbeitsbereiche und Ergebnisse vor. Foto: Lena Heel (GEOMAR)