Prof. Christian Berndt
Tel.: 0431 600 2273
Marion Jegen-Kulcsar
Tel.: 0431 600 2560
Cold seep systems on the Vøring Plateau
Marine geophysics (active source seismology, controlled source electromagnetic
surveying) and marine geology to determine gas and gas hydrate concentration and
distribution at major fluid escape structures in the northeast Atlantic
Laufzeit: 01.04.12-31.12.12
Förderer: DFG
Antragsteller: Prof. Christian Berndt, Dr. Marion Jegen-Kulcsar
Internationaler Partner: National Oceanography Centre Southampton (NOCS)
Große Fluidaustrittszonen am Meeresboden führen den Ozeanen bedeutende Mengen an Kohlenstoff zu. Das Ziel dieses Fahrtabschnittes ist es, die Bildung und Funktionsweise von zwei beispielhaften Fluidaustrittszonen auf dem Vøring Plateau nahe des norwegischen Kontinentalhangs näher zu untersuchen, um herauszufinden, wie sich der Kohlenstoffeintrag aus solchen Systemen zeitlich und räumlich entwickelt. Diese Ergebnisse werden für biogeochemische Modellierung von Ozean und Atmosphäre benötigt; sie können Aufschlüsse auf die Funktionsweise von benthischen Ökosystemen liefern; und sie lassen Rückschlüsse auf die geologischen Prozesse tief im Inneren der Sedimentbecken zu. Die beiden Strukturen, die hier untersucht werden sollen, stellen Endglieder im Spektrum der Fluidaustrittszonen des Vøring Plateaus dar. Im ersten Arbeitsgebiet – dem Nyegga Gebiet – befinden sich größere Areale, in denen Gas vom unteren Rand der Gashydratstabilitätszone aufsteigt. Die Wissenschaftler der Fahrt M87/2 werden dort elektromagnetische Daten zusätzlich zu den bereits existierenden seismischen Daten sammeln, um die Verteilung und das Volumen von freiem Gas und Gashydraten im Untergrund zu bestimmen. Das zweite Arbeitsgebiet ist der Gjallar Rücken, auf dem sich eine sehr große (>5 km) Fluidaustrittsstruktur befindet. Obwohl es die größte bisher bekannte Fluidaustrittszone im Nordatlantik ist, wurde sie bisher noch nicht näher in Augenschein genommen. Mit einer eingehenden geophysikalischen Vermessung und Beprobung wird untersucht, ob diese Struktur als geologisches Fenster in die tieferen Bereiche des Vøring Beckens dienen kann und weshalb dieses System bis in die jüngste Vergangenheit noch aktiv war, während die meisten anderen gleichartigen Strukturen in den letzten 55 Mio Jahren nicht mehr aktiv waren.
M87/2, Reykjavik-Stavanger, 04.05.12-27.05.12
Auf dem ersten Fahrtabschnitt wurden am Nyegga Slide CSEM-Daten gesammelt. Während des zweiten Fahrtabschnitts wurden zuerst Seismische Daten über 2 am Nyegga Slide zurückgelassenen CSEM/OBS Empfänger geschossen. Die Fahrt ging dann weiter zum Gjallar-Rücken im Nordwesten des Vøring Plateaus wo hochauflösende 3D-seismische Daten und Gesteinsproben aus einem großen hydrothermalen System gesammelt wurden.