Die Südspitze Grönlands, das Kap Farvel (59° 46′ 28″N) ist wegen der vielen Stürme, dem Packeisgürtel und der Eisberge berühmt-berüchtigt. Es wird zurecht bei Seefahrern als weitaus gefährlicher angesehen als das berühmte Kap Hoorn an der Südspitze Südamerikas. Als im Jahre 2008 zum ersten Mal eine weltweite Analyse von Winden über den Meeren durchgeführt werden konnte, zeigte sich, dass das Kap Farvel der windigste Ort auf dem Meer ist – an mehr als 60 Tagen im Jahr wird Windstärke 8 Bft übertroffen dabei sind es sogar 30 Tage in den Wintermonaten Dezember bis Februar. Der Grund dafür, ist wie beim Piteraq, die Kombination der Morphologie des Geländes (Topographie) und bestimmten Wind/Luftdrucklagen. Es kann hier extreme Winde geben, die auch sehr kurzfristig enorm an Stärke zunehmen. Die in der Meteorologie als „Tip Jet“ bezeichnete Winde sind für die Tiefenkonvektion, also dem Austausch zwischen dem Tiefen Ozean und der Oberfläche, von großer Bedeutung.
Einfluss des Klimawandels:
Der Klimawandel kann die Häufigkeit und Stärke der Tip Jet’s beeinflussen – auch das Wissen über die Tip Jet’s und deren Darstellung in Modellen ist sehr wichtig.