Log-Eintrag Nr. 6, Dienstag, 20.10.2009

Der 6. Logbuch-Eintrag als pdf.

Log-Eintrag Nr. 2, Sonntag 11.10.2009

Heute ist erst der dritte Tag auf See und trotzdem kommt es einem  doch schon so vor als wären wir schon viel länger hier. Mittlerweile haben sich die meisten schon soweit eingeschaukelt, dass es selbst ohne Reisetabletten ganz angenehm ist und man sich auch gerne davon in den Schlaf wiegen lässt.

Alle Arbeitsgruppen an Bord haben mit ihrem Schichtdienst begonnen und die meisten der Messmethoden funktionieren auch. Viele arbeiten auch während der Nacht, so dass egal zu welcher Uhrzeit man unterwegs ist, sich immer jemand für ein kleines Pläuschchen findet.

An sportlicher Betätigung sollte es auch an Bord der FS SONNE nicht fehlen.  Da die Bewegungsmöglichkeiten jedoch aufgrund des Platzmangels ziemlich beschränkt sind, ist dies nur in einem gewissen Rahmen möglich. Die Ersten haben daher begonnen, die von dem reichlichen Essen überflüssigen Kalorien an der Tischtennisplatte wieder abzuarbeiten. Besonders interessant wird es bei Seegang.  Zum Glück musste unser Doc an Bord jedoch noch keine Verletzten behandeln!

Heute war ein besonderer Tag für die Arbeitsgruppe der Radiosondierung (Basti, Franz, Kicki, Markus, Susann und Vicky), die für die Wetterballone verantwortlich ist. Nach 7 erfolgreichen Radiosondenstarts, wurde heute die erste Ozonsonde von Markus  gestartet! Sie wird hoffentlich über 30 km Höhe hinausfliegen und uns Informationen über den Ozongehalt in der Atmosphäre geben. In den kommenden Wochen werden noch weitere Sonden, sowie die Spektrometer und die Analyse von diskreten Luftproben uns Aufschluss über die momentane Zusammensetzung der Atmosphäre liefern.

Während die einen noch sehnsüchtig darauf warten endlich selbst ein paar fliegende Fische oder ein paar Delfine zu sehen wie Arne, Kim und Folkart, liegen die anderen in ihren Hängematten, um sich von dem nicht zu vermeidenden Stress zu erholen. So langsam merkt man, dass wir uns den tropischen Gebieten nähern. Dabei möchten wir uns noch gar nicht ausmalen, welche Temperaturen uns in ein paar Wochen in Deutschland wieder erwarten werden.  Aber bis dahin ist ja auch noch ein wenig Zeit…Sonnige Grüße an alle daheimgebliebenen!

Viktoria Mohr
31° Nord, 144,5° West

Log-Eintrag Nr. 1: Freitag, 9.10.2009

Heute ist unser erster richtiger Schiffstag und daher Zeit für unseren ersten Blog. Noch liegen wir sicher vertaut im Hafen und warten auf den Lotsen, der uns auf das weite, stürmische Meer schicken wird. In genau einer Stunde geht es los!

Aber jetzt mal langsam und von Anfang an: Die meisten von uns Wissenschaftlern sind schon vor einigen Tagen in Tomakomai angekommen. Gleich nach der Ankunft erreichte uns die Nachricht, dass sich ein ausgewachsener Taifun direkt auf Tomakomai zubewegte und einige Stunden vor unserem geplanten Auslaufen hier eintreffen sollte. Die meisten von uns ließen sich von diesen Neuigkeiten nicht aus der Ruhe bringen und besuchten am zweiten Tag bei herrlichstem, sommerlichen Wetter den Park. Dort gab es Schwefelquellen, wilde japanische Braunbären, wasserspeiende Geysire und die berühmten japanische Bäder, sogenannte Onsen, zu bestaunen. Im Laufe des Tages trafen auch die restlichen Fahrtteilnehmer ein und gemeinsam besuchten wir am Abend in großer Runde ein japanisches Restaurant, wo man in typischer Manier an niedrigen Tischen auf dem Boden sitzt. Mit Hilfe unseres Agenten wussten wir dieses Mal sogar welche Speisen uns serviert wurden (ganz im Gegensatz zum Vorabend).

Am nächsten Morgen ging es dann trotz des näher rückenden Taifuns mit dem Namen Melor auf das Forschungsschiff Sonne, welches für die nächsten zwei Wochen unser Heim sein wird. Das Entladen des Containers an Bord des Schiffes konnten wir zur allgemeinen Erleichterung noch ohne Regen hinter uns bringen. Auch die üblichen technischen Überraschungsprobleme, die während des Aufbaues der Messvorrichtungen auftraten, wurden souverän mit Hilfe der Besatzung und des japanischen Agenten gelöst. Am Abend während wir uns mit den verschiedenen Räumlichkeiten vertraut machten, mussten wir feststellen, dass man sich selbst in einem relativ kleinen Schiff wie der Sonne verlaufen kann. Mittlerweile regnete es ohne Ende und in den frühen Morgenstunden erreichte uns schließlich das Zentrum des Taifuns, was von den meisten verschlafen wurde, da wir immer noch ohne Schaukeln fest und sicher im Hafen lagen.

Aber jetzt nach einer lehrreichen Sicherheitseinweisung und leckerem Mittagessen, sind wir gerüstet für die stürmischen Wellen, die uns in Kürze erwarten.

Leinen los, Australien wir kommen!

Susann Tegtmeier und Viktoria Mohr