Photo: Uli Kunz
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Bild des Monats: Mai 2019

Wenn Seepferdchen Eltern werden

Unser Bild des Monats zeigt ein Seepferdchen der Art Hippocampus abdominalis (Dickbauchseepferdchen). Diese Seepferdchen leben im südwestlichen Pazifik, vor den Küsten Australiens und Neuseelands. Mit einer Länge von durchschnittlich 18 cm gehört diese Seepferdchenart zu einer der größten. Bei ihnen, wie bei allen Seepferdchen und Seenadeln, bringen die Männchen den Nachwuchs zur Welt. Dieses Phänomen der männlichen Schwangerschaft ist weltweit einzigartig.


Darum eignen sich diese Tiere auch besonders gut für die Forschung der Evolutionsbiologin Dr. Olivia Roth. Zusammen mit ihrem Team arbeitet sie am GEOMAR daran, die Fortpflanzungsmethode der Lebendgeburt besser zu verstehen. Eine Schwangerschaft ist für einen Organismus nur dann möglich, wenn sein Immunsystem den entstehenden Embryo nicht angreift. Wie das Immunsystem eines Organismus gestaltet ist, kann man anhand seiner Gene erkennen. Die Untersuchungen der Wissenschaftlerin ergaben, dass Seenadeln und Seepferdchen einen bestimmten Teil des genetischen Codes für das Immunsystem nicht oder nur teilweise haben. Daran könnte es liegen, dass männliche Seepferdchen dazu in der Lage sind, ihren Nachwuchs auszutragen.
2017 erhielt Dr. Roth für ihre Forschung ein „Starting Grant“ des Europäischen Forschungsrates (European Research Council) in Höhe von 1,5 Mio. Euro für 5 Jahre. Zudem besteht eine Zusammenarbeit mit dem Zentrum für ökologische und evolutionäre Synthese (Centre for Ecological and Evolutionary Synthesis) der Universität Oslo, um die evolutionäre Entwicklung der Brutpflege verstehen zu können.


Weitere Informationen:

https://www.geomar.de/de/entdecken/artikel/article/das-raetsel-der-maennlichen-schwangerschaft/

Webseite der Forschungsgruppe:

https://www.geomar.de/de/mitarbeiter/fb3/ev/oroth/researchgroup-oroth

Ein Seepferdchen der Art Hippocampus abdominalis. Photo: Sarah Kaehlert
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